© Afi Kreyling / Miniglotte

7 Fragen an … Afi Kreyling von Miniglotte

Mehrsprachigkeit bedeutet nicht nur ein Mehr an Sprachkompetenz, sondern auch die Verbindung zu Kultur, Werten und Emotionen. Das von Afi gegründete Münchner Start-up Miniglotte unterstützt Familien auf ihrem Weg in die Mehrsprachigkeit.

Sprachen waren im Leben von Afi schon früh sehr präsent. Sie ist mit fünf Jahren nach Deutschland gekommen und konnte vor der Einschulung schon zwei Sprachen sprechen: Französisch und Ewe, eine der togolesischen Landessprachen. In der Schule kam noch Deutsch dazu. Nach einem Lehramtsstudium, einer Ausbildung zur Logopädin und der Geburt ihrer Tochter entwickelte sie die Miniglotte-Boxen, um andere mehrsprachige Familien zu unterstützen.

Mehrsprachigkeit ist ein Geschenk

Studien beweisen, dass Kinder, die von klein an mehrsprachig aufwachsen, besser kommunizieren können und weitere Sprachen einfacher erlernen. Doch die Dominanz der Umgebungssprache erschwert vielen multilingualen Eltern die konsequente Vermittlung weiterer Sprachen.

Darüber hinaus befürchten manche Erziehungsberechtigten, ihr Kind könne durch die verschiedenen Sprachen verwirrt werden und erst spät zu sprechen beginnen.

Die alltäglichen Herausforderungen führen häufig dazu, dass sie ihr Vorhaben einer mehrsprachigen Erziehung aufgeben. Deshalb integrieren die von Miniglotte entwickelten Lernboxen Sprache mit viel Spiel und Spaß in den Alltag.

Miniglotte Lernboxen von Afii Kreyling // HIMBEER
© Afi Kreyling / Miniglotte

Sprache geht durch die Box: Ausgewählte Materialien – Spielsachen, Bilderbücher und Informationsmaterial – fördern den qualitativen und quantitativen Einsatz von Familiensprache zugunsten der Kinder. Mithilfe der darin enthaltenden Informationen können Familien sich Ziele für ihre Mehrsprachigkeit erarbeiten, eine positive Lernumgebung schaffen und ihre Ressourcen evaluieren.

Crowdfunding und Gründung von Miniglotte

Das Start-up Miniglotte hat die ersten aufeinander aufbauenden Lernboxen für mehrsprachige Familien entwickelt. Unter startnext.com/miniglotte finanziert Miniglotte die Produktion der ersten Lernboxen. Die Boxen sind in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch erhältlich und für Babys und Kinder im Alter von null bis drei Jahren konzipiert. Insgesamt gibt es neun Lernboxen, die die Entwicklungsschritte in den Monaten 0-4, 4-8, 8-12 usw. bis zum dritten Geburtstag begleiten.

Miniglotte Lernboxen bringen Spiel und Spaß // HIMBEER
© Afi Kreyling / Miniglotte

Um das erste Fundingziel von 10.000 Euro zu erreichen, können Unterstützer:innen bis zum 15. Dezember 2021 auf der Startnext Plattform eine der Lernboxen und weitere Dankeschöns vorbestellen. Mit dem Geld will die Lehrerin und Logopädin die ersten 150 Lernboxen produzieren.

Was hast du dir ganz anders vorgestellt, bevor du ein Kind hattest?

Bevor ich Mama geworden bin, dachte ich, Planen sei nicht meine Stärke. Nach der Geburt meine Tochter wurde mir aber schnell klar, ich kann das sogar richtig gut. Es ist schon Wahnsinn, was so eine kleine Person plötzlich mit einem macht und was das alles an Planung und Organisation verlangt.

Wie würdest du deinen Erziehungsstil beschreiben?

Ich weiß nicht, ob man schon von einem Erziehungsstil sprechen kann, es kristallisieren sich aber schon einige Handlungsweisen heraus. Mein Stil ist empathisch, bedürfnisorientiert, intuitiv und mit einer Prise Humor versehen. Der Humor ist für mich selber, um daraus neue Kraft zu schöpfen.

Was tust du am liebsten, wenn du mal ohne Kind bist?

Ich erledige viele Sachen, zu denen ich sonst nicht gekommen bin. Ich muss zugeben, mir fällt es noch sehr schwer, diese ME TIME-Momente ohne schlechtes Gewissen anzunehmen und einfach etwas für mich zu tun. Daher ist es umso schöner, wenn ich es schaffe, einfach mal kurz abzuschalten, zu stricken, Sport zu machen oder in Ruhe meinen Kaffee zu trinken.

Pause bei Miniglotte // HIMBEER
© Rachel Claire, Pexels

Was findet dein Kind richtig blöd an dir?

Meine Tochter mag es nicht, wenn ich ganz lange nur mit ihrem Vater rede. Wenn wir zum Beispiel beim Essen versuchen, ein Gespräch zu führen, fängt sie an, etwas anderes zu machen, um unsere Aufmerksamkeit zu bekommen.

Was ist das Schönste am Leben mit Kind?

Es sind die kleinen Augenblicke und Momentaufnahmen, wie zum Beispiel am Sonntagmorgen zu dritt im Schlafanzug Lego zu spielen oder meine Tochter voller Stolz grinsen zu sehen, weil sie alleine die Treppen hochsteigen kann.

Was ist euer liebstes Familien-Rezept?

Wir essen alles Mögliche kreuz und quer, viele internationale Gerichte, wie zum Beispiel Butter Chicken, Quesadillas mit Guacamole und Pico de Gallo oder das koreanische Gericht Bulgogi. Aber auch das Weißwurstfrühstück ist beliebt bei uns.

Was sind eure Lieblingsempfehlungen für Unternehmungen in München?

Wir sind zu jeder Jahreszeit im Riemer Park zu finden. Das ist für uns der perfekte Ort für frische Luft und Natur.

7 Fragen an Miniglotte // HIMBEER
© Allan Mas, Pexels

Jetzt, wo die Tage kürzer werden und es draußen kalt ist, gehe ich mit meiner Tochter gerne in die Stadtbibliothek in unserer Nähe.

Wie andere Eltern das Leben mit Kindern gestalten, lest ihr in unserer Interview-Reihe

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