© Marc Mueller, Hellabrunn

Das Pustelschwein ist Zootier des Jahres

In ihrer südostasiatischen Heimat, den philippinischen und indonesischen Inseln, trägt das Pustelschwein als allesfressender “Landschaftsingenieur“ wesentlich zur Funktion des Ökosystems bei. Leider sind sie in ihrem natürlichen Lebensraum extrem vom Aussterben bedroht.

Wie wäre es mal wieder mit einem Zoobesuch mit der Familie? Vielleicht schaut ihr bei den ganz schön wild aussehenden Pustelschweinen vorbei, die gerade besondere Beachtung erfahren. Seit 2017 werden sie im Tierpark Hellabrunn gepflegt, um ihren Bestand in Zoologischen Gärten zu sichern.

Namensgebendes Merkmal sind die warzen- oder pustelartiger Schwellungen im Gesicht. Davon liegt ein Paar vor den Augen, eines darunter und ein weiteres Paar am hinteren Unterkiefer. Es handelt sich um eher kleine Schweine, ihr Fell ist meist dunkelgrau oder schwarz, oft ist auch eine strubbelige Nackenmähne vorhanden.

Kleine Borstentiere im Fokus

In Anbetracht der Bedrohungslage betont Tierparkdirektor Rasem Baban die Relevanz der Kampagne: „Wir begrüßen die Aufmerksamkeit durch die Wahl zum „Zootier des Jahres“ für Tiere, deren Bedrohung noch nicht ausreichend im Fokus der Öffentlichkeit steht.“

Durch illegale Abholzung und Brandrodung zur Ausbreitung der landwirtschaftlichen Nutzung werden die Restbestände der Pustelschweine räumlich getrennt und zersplittert.

Pustelschweine in Hellabrunn besuchen // HIMBEER
© Daniela Hierl, Hellabrunn

Weil sie immer weiter in besiedelte Gebiete vordringen und dort im Boden nach Futter wühlen, verursachen sie Ernteschäden und werden als bevorzugte Nahrungsquelle stark von der einheimischen Bevölkerung bejagt.

Männer-WG in Hellabrunn

Die vier Münchner Pustelschweine stammen von den westlichen Visayas Inseln und leben im Hellabrunner Nashornhaus. Bei allen Tieren handelt es sich um männliche Artgenossen. „Bei bestimmten Tierarten halten wir gleichgeschlechtliche Gruppen“, erklärt Carsten Zehrer, Kurator und Zoologischer Leiter in Hellabrunn, und weiter: „Sobald ein Zoo im Rahmen des EEP Nachwuchs plant, kann Hellabrunn einen Eber für die Zucht zur Verfügung stellen.“

Vier Pustelschweine wohnen in Hellabrunn // HIMBEER
© Daniela Hierl, Hellabrunn

Wenn ihr das Projekt zur Erhaltung der Pustelschweine unterstützen wollt, könnt ihr das ganz unkompliziert bei einem Besuch in Hellabrunn tun. Als offizieller Unterstützer der „Zootier des Jahres“-Kampagne 2022 sammelt der Tierpark Spenden für die bedrohten Pustelschweinarten, damit zum Beispiel auf der indonesischen Insel Java eine Reservepopulation in einer Erhaltungszuchtstation aufgebaut werden kann. Die Erlöse aus den Spendenbehältern in den Service-Centern und im Nashornhaus werden in diesem Jahr ausschließlich zu diesem Zweck gespendet.

Anlässlich dieser Kampagne bringt Hellabrunn eine eigene Episode seines Podcast ‚Mia san Tier‘ zum Thema „Pustelschweine“ heraus. Mit interessanten Hintergrundinfos zur Haltung dieser Art in Hellabrunn, aber auch direkt aus dem natürlichen Habitat der Tiere in Südostasien.

Übrigens: Im Jahr 2017 wurde bei wissenschaftlichen Untersuchungen in der Leang-Tedongnge-Höhle auf der indonesischen Insel Sulawesi eine Höhlenmalerei entdeckt, die zweifellos die Darstellung eines Pustelschweines zeigt. Das Alter der Malerei wird auf mindestens 45.500 Jahre datiert, womit es sich um die älteste bekannte Malerei der Menschheit handelt.

Beim Besuch des Tierpark Hellabrunn haltet euch bitte an die 2G-Regel und tragt eine FFP2-Maske in den Innenbereichen. hellabrunn.de

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