© Esther Bauer

Reisen ohne Kinder: Marseille

Marseille kämpfte viele Jahre mit einem schlechten Image. Kriminell, dreckig, chaotisch. So hieß es lange. Da 2013 ganz im Zeichen der Kultur steht, hat sich die Hafenmetropole so richtig ins Zeug gelegt, um sein Image aufzupolieren. Und es ist gelungen!

Marseille ist zum Glück nicht so schick wie Nizza, und lange nicht von Tourist:innen so überlaufen wie die Provence. Viele Kreative, Student:innen und nicht zuletzt all die Immigrant:innen, die schon seit Jahrzehnten das Stadtbild so bunt und vielfältig machen, haben Marseille zu einer absoluten Empfehlung gemacht. Ein bisschen fühlt es sich an wie Berlin vor zehn Jahren. Eben halt nur am Mittelmeer …

Reisebericht Städtetrip nach Marseille ohne Kinder // HIMBEER
Jeden Morgen stehen im Vieux Port die Fischer und bieten ihr Gefangenes an – 100%ig frisch. © Esther Bauer

Marseille ist dieses Jahr Kulturhauptstadt. Das war noch ein Grund mehr für uns, ein Wochenende in der Hafenmetropole einzulegen. Ohne  Kinder zu reisen, tut auch mal gut, und so haben wir uns aufgemacht, für drei Tage ans Mittelmeer zu düsen und schon mal den Frühling zu geniessen.

Reisebericht Städtetrip ohne Kinder // HIMBEER
Selber zu Kunst werden – hier in Marseille kein Problem. © Esther Bauer
Kunst in der Hafenstadt // HIMBEER
Kunst überall. Verspiegeltes Pavillon-Dach von Sir Norman Foster im Hafen. © Esther Bauer

So ganz geklappt hat das leider nicht, denn das Wetter war, sehr untypisch für Marseille, kühl und regnerisch. Das war aber weniger dramatisch, hatten wir doch eine super Wohnung über airbnb gemietet, in der es sich sehr gut aushalten ließ. Gelegen war sie mitten im Noailles Markt, nur fünf Gehminuten vom alten Hafen entfernt. Direkt vor der Tür gab es Obst, Gemüse, Fisch – einfach alles, was man sich wünscht. Ein wirklich bunt gemischtes Publikum, herrlich!

Markt in Marseille – Reisebericht Städtetrip nach Marseille // HIMBEER
© Esther Bauer

Der Vermieter Julien war super nett und so hatten wir ein bisschen mehr das Gefühl, für drei Tage auch das Lebensgefühl ein wenig mehr zu erleben als in einem Hotel.

Kunst und Seife in Frankreich // HIMBEER
Die echte Marseille-Seife in gigantischem Ausmass, direkt vor dem Museum. © Esther Bauer
Tipps für den Städtetrip // HIMBEER
Wer die Kunst genossen hat, darf dann schlemmen. Das muss ja sein in Frankreich. © Esther Bauer

An Kultur hat Marseille gerade im Jahr 2013 besonders viel zu bieten, alleine sechs neue Museen gibt es in der Stadt, an fast jedem Tag gibt es neue Ausstellungen, Konzerte, und tolle Expeditionen in die Region.

Kunst in Marseille – Reisebericht Städtetrip // HIMBEER
Ist das Kunst – oder nur eine Sitzgelegenheit? © Esther Bauer
Altstadt in Marseille – Reisebericht Städtetrip nach Marseille // HIMBEER
Hinter schönen Türen stecken oft auch schöne Adressen, hier gibt es die berühmten Seifen. © Esther Bauer
Tipps für den Städtetrip // HIMBEER
Ein Shoppingparadies – L´Empereur. © Esther Bauer

Ganz unkompliziert und frei lässt sich Marseille per Fahrrad erobern. Einfach an einem der unzähligen Ständer Räder ausleihen und sie jederzeit auch wieder parken. Gezahlt wird nur die Zeit, in der das Rad auch wirklich genutzt wurde.  Als empfehlenswerte Guides würde ich den der NY Times nennen, sowie den des Hotel Mama Shelter.

Bar in Marseille – Reisebericht Städtetrip nach Marseille // HIMBEER
War mal eine Bar, jetzt ein Büro – wunderbar! © Esther Bauer
Reisebericht Städtetrip ohne Kinder // HIMBEER
Ein bisschen wie Kreuzberg – aber am Mittelmeer! © Esther Bauer

Wer in Marseille lieber im Hotel übernachtet, sei diese von Philippe Starck designte Unterkunft  ans Herz gelegt. Wir waren abends zum Essen dort (unbedingt reservieren!), die Küche ist großartig und die Bar ein Must-See.

Tipps für den Städtetrip // HIMBEER
Für Dinner oder Barbesuch – das Mama Shelter. © Esther Bauer
Abendlicher Ausblick über Marseille // HIMBEER
© Esther Bauer

Den schönsten Ausblick über die ganze Stadt und ihre Größe hat man von der „Belle Mére“ aus, wie die Kathedrale Notre-Dame de la Garde auch genannt wird. Es schlängelt sich ein kleiner Bus bis rauf, den man am Hafen nehmen kann. Und dann gibt es natürlich noch die Calanques, der Nationalpark nur 30 Minuten von Marseille entfernt.

Knoblauch ist unverzichtbar in der mediterranen Küche // HIMBEER
Einer der Hauptbestandteile mediterraner Küche. © Esther Bauer

Zum Wandern, Baden, der Großstadt entfliehen. Ein schöner Artikel dazu aus DIE ZEIT. Ja, und wenn so ein Wochenende nicht nur aus 48 Stunden bestehen würde, ist ein Ausflug nach Cassis immer zu empfehlen. Auch um die Ecke. Am besten, wir kommen in den großen Ferien wieder – dann natürlich mit Kindern. Denn die würden Marseille sicher auch so toll finden, wie wir! Bon voyage!

P.S.: Man kann Marseille gut mit dem Zug erreichen. Beste Reisezeit ohne Kinder ist natürlich Frühling oder Herbst. Dann ist es nicht zu heiß, aber mit Glück im Frühjahr schon sonnig und warm. Baden kann übrigens meistens auch noch im Oktober!

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