06.-09.01.2022 – Zählt mit! Im Mittelpunkt der Aktion stehen vertraute und oft weit verbreitete Vogelarten wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und Spatzen.
Wenig Samen und Baumfrüchte im Wald – viele Besucher am Futterhaus. Dieser Effekt könnte sich bei der kommenden „Stunde der Wintervögel“ bemerkbar machen.
Vom 6. bis zum 9. Januar 2022 laden der NABU und sein bayerischer Partner, der LBV (Landesbund für Vogelschutz), wieder zu Deutschlands größter wissenschaftlicher Mitmachaktion ein. Dabei sind alle aufgerufen, eine Stunde lang Vögel in Gärten und Parks zu zählen und sie dem NABU zu melden.
„Wir haben in den vergangenen Wochen einen starken Durchzug von Bergfinken, Eichelhähern und Ringeltauben registriert. Die Vögel ziehen aus Nord- und Osteuropa nach Süden und Westen – also auch zu uns nach Deutschland. Das tun sie vermehrt, wenn es beispielsweise nicht genügend Bucheckern oder andere Baumfrüchte im Brutgebiet gibt“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
„Wir erwarten daher, dass es zur Stunde der Wintervögel viel zu beobachten geben wird. Vögel kommen häufiger auf Nahrungssuche in unsere Gärten, wenn das Angebot in den Wäldern knapp ist.“
An Futterhäuschen, -säule oder Knödelspender im Garten oder auf dem Balkon lassen sich Vögel am einfachsten beobachten. „Mit der Fütterung sollte man schon vor dem ersten Schnee beginnen, damit sich die Vögel an den Platz gewöhnen“, so Miller. „Allerdings sollte man die Fütterung nicht mit effektivem Schutz bedrohter Vogelarten verwechseln, da von ihr eher weniger bedrohte Arten profitieren“, betont Miller.
Vögel schützen durch naturnahe Gärten und Balkone
Der NABU empfiehlt das Füttern daher eher zur Naturbeobachtung und Umweltbildung. „Wer Vögel schützen möchte, sollte Garten und Balkon naturnah gestalten und beispielsweise heimische Sträucher pflanzen, wie Holunder und Schlehe. Abgeblühte Samenstände von Stauden und anderen Blühpflanzen sollten über den Winter als natürliches Vogelfutter stehen gelassen werden“, rät Miller, „Vögel fühlen sich wohl, wenn im Garten etwas Wildnis zugelassen wird. Und ganz wichtig: Gift und Kunstdünger sollten tabu sein.“
Meike Lechler von der Naturschutzjugend NAJU hat ein paar gute Tipps, wie man Kinder in die Gestaltung von Balkon oder Garten einbeziehen kann: Von Kletterbäumen und Forscher:innen-Balkonen
Bei der vergangenen großen Vogelzählung im Januar 2021 beteiligten sich über 236.000 Menschen. Insgesamt gingen Meldungen aus 164.000 Gärten und Parks ein. Der Haussperling ergatterte damals den Spitzenplatz als häufigster Wintervogel in Deutschlands Gärten, Kohlmeise und Feldsperling folgten auf Platz zwei und drei.
Mitmachen bei der Stunde der Wintervögel 2022
Wer dieses Jahr mitmachen will, beobachtet eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park und meldet die Ergebnisse dem NABU.
Von einem ruhigen Beobachtungsplatz aus wird von jeder Art die höchste Anzahl Vögel notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu sehen ist.
Die Beobachtungen können per App unter nabu.de/vogelwelt, unter stundederwintervoegel.de oder unter nabu.de/onlinemeldung bis zum 17. Januar 2022 gemeldet werden. Zudem ist für telefonische Meldungen am 8. und 9. Januar 2022 jeweils von 10:00 bis 18:00 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet.
Schulstunde der Wintervögel 2022
Für die „Schulstunde der Wintervögel“ vom 10. bis 14. Januar 2022 bietet die NAJU auf naju.de Zählkarten, eine neue Broschüre mit Aktionsideen für Lehrende und einen Wettbewerb zu „Spuren im Schnee“ für Kindergruppen und Schulklassen an. Die Zählergebnisse der Kinder fließen ebenfalls in die NABU-Auswertung ein.
Wer mehr über die Zählaktionen erfahren möchte, kann hier die Antworten auf die häufigsten Fragen lesen: nabu.de
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