Der Gipfel des Lusen im Bayerischen Wald wirkt wie ein Meer aus Felsen. Was hat der Teufel damit zu tun? Hierzu gibt es eine spannende Geschichte! - Vor dem Aufstieg bietet sich ein Abstecher ins Freilichtmuseum an.
Dieser Berg ist wie ein riesiges Bällebad. Nur, dass wir hier nicht von bunten Plastikbällen umringt sind, sondern von schier unzähligen Felsen, die den Gipfel des Lusen (1.373 m) im Bayerischen Wald bedecken. In Finsterau starten wir unsere Wanderung. Ein kleines Dorf mit einem wunderschönen Freilichtmuseum. Wer will, kann hier live und direkt in die Geschichte der Region eintauchen. Aus dem Bayerischen Wald sind hierher Bauernhäuser und Höfe umgepflanzt worden – zum Beispiel eine Dorfschmiede, eine Kapelle oder ein Straßenwirtshaus. Dazu ein „Unterdachspielplatz“, der auch bei Regenwetter viel Spaß bereitet. Kühe und Schafe sowie zwei Esel schauen über die Weidezäune, und aus den Bauerngärten duften Blumen
und Kräuter.
Einen Berggipfel gibt es in dem Freilichtmuseum nicht. Der befindet sich gut zwei Stunden entfernt und nennt sich Lusen. Eine sehr abwechslungsreiche Tour an der tschechischen Grenze entlang. Die unzähligen Baumskelette unterhalb des Gipfels sind zunächst jedoch erschreckend. Der Borkenkäfer hat hier vor über 20 Jahren sein Unwesen getrieben. Doch die Katastrophe war ein Glücksfall. Denn das Motto lautete damals wie heute: „Die Natur Natur sein lassen.“ Im Klartext: Der Mensch greift hier nicht ein und lässt die Natur sich selbst regenerieren. Und so blüht und grünt es überall in den schönsten Farben, summen und flattern Bienen, Käfer und Schmetterlinge herum, sprudeln Bäche und singen Vögel ausgelassen. Ein
tolles Naturschauspiel.
Nach gut zwei Stunden haben wir schließlich den Gipfel des Lusen erreicht. Aus dem Felsenmeer ragt ein Kreuz. Dort machen wir ein Picknick und erfreuen uns an dem tollen Ausblick. Am Lusenschutzhaus erfahren wir auf einer Tafel, dass eine Legende besagt, der Teufel habe Felsbrocken gesammelt, um den Bau einer Kirche im Tal zu zerstören. Er machte sich mit seiner Sammlung auf in Richtung Tal. Da ertönte aus der Ferne die
Kirchenglocke des Klosters. Der Teufel erstarrte und ließ seine Fracht an Ort und Stelle fallen. Genau dort, wo heute der Lusen in den Himmel ragt. Vom Schutzhaus geht es in Serpentinen durch Wälder und über Wiesen. Bis nach Finsterau zurück.
Anspruch: auch für kleine Bergteufel bestens geeignet
Länge: 13 Kilometer
Spaßfaktor: Natur und Kultur pur
Weitere Infos: bayerischer-wald.de