„Gruß und Kuss und Frohe Ostern!“ mit diesen handgemachten Karten …

Brexit, Manchester United, Tower, Shakespeare, Fish 'n' Chips ... aber dass die Briten auch die ersten kommerziellen Grußkarten auf den Weg gebracht haben, weiß kaum jemand.

Genauso unbekannt dürfte sein, dass die Briten einen eigenen „Oscar“ für die schönsten Grußkarten haben, Weltmeister im Kartenschreiben sind – und dass die Queen diese Tabelle mit jährlich rund 46.000 verschickten Grußkarten anführt. Wir finden die Tradition der Osterkarten „absolutely lovely“ und werfen uns auf Schere, Kleber und Papier – auf zum Osterkarten basteln!

In der „Kartenwerkstatt“ von Sarah Hamilton finden sich bezaubernde Anregungen für schöne, liebevolle Kartenbastelprojekte. Wir haben uns für diese fröhlich bunte Obstschale in Decoupage-Technik entschieden. Beim Decoupieren darf nämlich nach Lust und Laune ausgeschnitten, zusammengefügt und (über-)geklebt werden. Also her mit allen seidenen und bunten Papierresten! Der glückliche Empfänger wird Augen machen!

Grußkarte „Obstschale“ von Lynn Giunta

Das wird zum Osterkarten-Basteln gebraucht

• weißkaschierter Karton
• Schere
• Papier
• Bleistift
• Pauspapier
• einfarbiges oder gemustertes Seidenpapier
• weitere Papiere (hier braunes Packpapier und kariertes Papier)
• Decoupagelack und -kleber wie z.B. von Mod Podge, matt oder glänzend
• Plastikbecher
• Pinsel
• Küchenpapier
• Cardstock-Postkartenkarton
• doppelseitiges Klebeband

Anleitung zum Osterkarten-Basteln

© Kevin Cozad

1. Schneidet euren weißen Karton auf das Standardmaß einer Briefkarte (hier 13 x 18 cm). Zeichnet als Vorlage euer Motiv auf ein Stück Pauspapier vom gleichen Maß.

© Kevin Cozad

2. Schneidet zwei Birnen aus, eine gemusterte und eine uni, die ihr beide in der Mitte durchschneidet. Wir haben die ungleichen Hälften überlappt und heben die jeweils andere Hälfte für andere Karten auf.

3. Trennt aus dem Apfel die Mitte heraus. Schneidet Halbkreise aus verschiedenfarbigen Seidenpapieren, die groß genug sind, das Loch zu bedecken und sich gegenseitig zu überschneiden.

© Kevin Cozad

4. Schneidet alle weiteren Formen aus:

• die Schale aus dem braunem Packpapier einer Tüte
• das Dekor der Schale aus Streifen von grauem Papier
• die Tischdecke aus Karopapier
• die Stiele, Blätter und Kerne aus verschiedenen einfarbigen und gemusterten Papieren

Spielt mit der Zusammenstellung der Farben und Formen.

© Kevin Cozad

5. Wenn euch euer Bild gefällt, klebt alle Einzelteile fest. Füllt dafür eine geringe Menge Decoupagekleber in einen Plastikbecher, schiebt vorsichtshalber alles Papier aus dem Umkreis und legt zum Schutz der Arbeitsfläche unter den Karton Zeitungsdruckpapier. Es hilft, als Gedächtnisstütze ein Foto vom Layout zu machen, es ist jedoch nicht gesagt, dass man der Vorlage beim Kleben bis in alle Einzelheiten folgen muss.

© Kevin Cozad

6. Schiebt dann eure Papierteile vorsichtig vom Karton auf ein Blatt Papier. Ihr fangt beim Kleben mit den Teilen der untersten Lage an und arbeitet euch Schicht für Schicht bis zur obersten vor. Für unser Beispielbild ist die Klebereihenfolge: zuerst das Karopapier für die Tischdecke, dann die Obstteile (erst Birne, dann Apfel) und zum Schluss die Schale.

© Kevin Cozad

7. Bestreicht dort, wo das erste Papierteil liegen soll, den Karton mit Kleber; in diesem Fall ist das der Streifen Kästchenpapier. Legt euer Papier vorsichtig, ausgehend von einer Kante bis zur anderen, auf die nasse Fläche und streicht es dann mit einer Schicht des Klebers aus (der Kleber ist zunächst weiß, trocknet aber klar auf). Streicht Falten und Wellen mit den Fingern glatt und tupft überschüssigen Kleber mit Küchenpapier ab. Ein geklebtes Teil noch einmal zu versetzen, ist schwierig, vor allem Seidenpapier reißt dabei oft ein.

8. Fügt als nächstes die Birnen hinzu. Streicht dort, wo ihr die erste Hälfte haben wollt, eine Schicht Kleber auf, dann auf die Birnenhälfte eine weitere Schicht, bevor ihr den Vorgang mit der anderen Hälfte wiederholt. Lasst beide Hälften in der Mitte überlappen. Streicht die Teile mit den Fingern glatt.

9. Bestreicht die Stelle, wo der Apfel sitzen soll, mit Kleber. Legt den Apfel darauf, streicht mit dem Kleber darüber und legt dann zuerst eine Hälfte des Kerngehäuses darauf, dann teilweise überlappend die zweite. Das Papier soll stets sowohl von unten, als auch von oben mit dem Kleber gut durchfeuchtet sein.

© Kevin Cozad

10. Anschließend fügt die Stiele, die Blätter, die Kerne und zum Schluss die Schale hinzu. Streicht den Kleber unter- und oberhalb aller Teile auf. Zum Schluss bedeckt ihr die gesamte Bildoberfläche mit einer Schicht Kleber. Achtet darauf, dass diese Deckschicht lückenlos ist. Spület den Pinsel und den Becher gut mit Seifenwasser aus und lasst das Decoupagebild über Nacht trocknen.

© Kevin Cozad

11. Ist euer Werk gut durchgetrocknet, faltet einen Postkartenkarton, schneidet ihn auf die Größe des Bilds und klebt euer Decoupagebild mit doppelseitigem Klebeband auf die Vorderseite der Faltkarte.

© Kevin Cozad

Viel Freude beim Basteln und Verschicken! Und wer jetzt mit dem Gedanken spielt … hier findet ihr alle Infos zu den „Henries“, den britischen „Oscars“ für Grußkarten!

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Über die Autorin

Zusammen mit neun weiteren Künstlerkolleginnen stellt Sarah Hamilton anhand wunderschön gestalteter Grußkarten verschiedene Kreativtechniken wie Linol- und Scherenschnitt, Sieb- und Foliendruck, Fadengrafik und mehr vor. Ideen und Bastellust bekommt man hier auf jeden Fall – und für alle, die anschließend so richtig in die Kartenproduktion einsteigen möchten, gibt es sogar Vermarktungstipps und -tricks.