Es schnupft und hustet, wohin das Auge schweift! Die Erkältungssaison ist eröffnet und beschert uns in diesem Jahr besondere Herausforderungen. Wie bringen wir unseren Nachwuchs gut durch den Herbst und Winter?
Eine Auswirkung der Coronakrise ist derweil vor allem für Eltern von Schul- und Kitakindern deutlich zu spüren: Es schnupft und hustet allerorts. Kontaktbeschränkungen und Schul- wie Kitaschließungen sowie Abstand halten und Maske tragen haben nicht nur vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt, auch die Übertragung anderer Atemwegsinfekte wurde so deutlich reduziert.
Bis zu zwölf Infekte pro Jahr gelten im Vorschulalter als normal und sind wichtig, um das Immunsystem zu trainieren und auf verschiedene Erreger vorzubereiten – im letzten Jahr fiel die Rate jedoch deutlich geringer aus als üblich.
Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Kinder holen die Infekte jetzt nach. Derzeit beobachten Mediziner:innen ein vermehrtes Aufkommen von Infektionen mit dem RS- und dem Influenzavirus. Diese können mitunter, insbesondere bei jüngeren Kindern, schwer verlaufen und Komplikationen mit sich bringen. Aber auch die gewöhnlichen Erkältungsviren, die jedes Jahr für Schnupfnasen sorgen, haben jetzt Saison.
Das Immunsystem fitmachen
Husten, Schnupfen, Schlappheit – eine Erkältung verläuft meist komplikations- und folgenlos, schön ist es für den Nachwuchs natürlich trotzdem nicht, wenn Bettruhe und Teetrinken angesagt sind. Um gut durch die Schnupfenzeit zu kommen, ist ein starkes und trainiertes Immunsystem unabdingbar.
Angst, dass Kinder durch die Corona-Regeln in ihrer Abwehr geschwächt sind, müssen Eltern jedoch nicht haben. „Diese Sorge ist unbegründet. Das Immunsystem ist in der Regel unverändert stark.“, erklärt Jakob Maske, Bundessprecher des Berufsverbands für Kinder- und Jugendärzt:innen.
„Nur hat es die üblichen Infekte der unter anderem durch die Lockdown-Maßnahmen nicht durchgemacht und für diese somit auch keine Immunität entwickelt. Dies werden jetzt also geballt nachgeholt, sind aber in der Regel einfache Erkältungsinfekte.“
Was können Eltern also tun, um den Nachwuchs möglichst fit durch die Erkältungszeit zu bringen? Das A und O ist – wenig überraschend – ausreichend Bewegung an der frischen Luft. Und das gleich aus mehreren Gründen: Durch das Herumtoben oder Spazieren wird das Herz-Kreislauf-System angeregt und Übergewicht wird vorgebeugt. Außerdem wirkt sich der Sauerstoff begünstigend auf die Atemwege und das Immunsystem aus.
Gerade in der dunklen Jahreszeit hilft zudem jeder erhaschte Sonnenstrahl dem Körper, Vitamin D zu bilden und die Stimmung zu heben. Also warm einpacken und raus geht’s! Aber nicht zu warm, denn dann geraten Kinder schneller ins Schwitzen und können sich so auch schneller erkälten.Und bei steigenden Inzidenzen sind Freiluft-Unternehmungen ja sowieso das Mittel der Wahl.
Stärkung von Innen
Ein weiterer Hebel für ein gut funktionierendes Immunsystem ist die Ernährung. Diese sollte möglichst abwechslungsreich gestaltet sein, um alle nötigen Nährstoffe abzudecken, rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Was bei Kindern oft nicht so einfach ist, wie es klingt.
Nicht selten verweigern kleine Esser:innen bestimmte Lebensmittel aufgrund von Aussehen oder Konsistenz, manchmal reicht auch schon der Name, um Essen abzulehnen. „Kochbanane? Ich ess keine Banane!“ Eine Wissenschaft sollte man aus dem Thema aber nicht machen. Bei einem ausgewogenen Angebot sind Mangelerscheinungen hierzulande eher die Ausnahme.
Wer auf möglichst viel Gemüse und Obst setzt und Süßkram nur in kleinen Dosen einsetzt, fährt einen guten Kurs. Insbesondere in der Winterzeit tun auch Zitrusfrüchte wie Orangen und Mandarinen gute Dienste und versorgen mit einem Extraschuss Vitamin C.
Die beste Vorsorge
Körperliche Gesundheit braucht als Basis natürlich auch eine gesunde Psyche. Stress, Kummer und Belastung können auch bei Kindern die Abwehrkräfte schwächen. Deshalb: Einfach mal Fünfe gerade sein lassen und zusammen eine gute Zeit haben! Das ist die beste Vorsorge für die kommende Winterzeit.
Wer sich trotz Stress und Belastungen seinen Optimismus bewahrt, ist besser vor Infektionen der oberen Atemwege geschützt als ein Pessimist in gleicher Situation. Das zeigte 2009 eine Studie der Techniker Krankenkasse, des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf und der Roehampton University in England.
Abwarten und Tee trinken
Wenn es dann doch soweit ist und die Erkältung an die Tür klopft, hilft meist nur: Abwarten und Tee trinken. Insbesondere Kräutertee kann unterstützend wirken, die Hauptsache ist aber eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme. Hilfreich ist auch, die Luftfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen – dazu einfach eine Schale mit Wasser im Zimmer aufstellen oder ein feuchtes Tuch auf die Heizung legen.
Kinder mit Husten können außerdem von einer Dampfinhalation profitieren, gegen Schwellungen der Nasenschleimhaut helfen einfache Nasentropfen aus Kochsalzlösung. Nicht fehlen darf natürlich ausreichend Schlaf, um wieder zu Kräften zu kommen. Damit der möglichst erholsam ist, sollte das Zimmer vor dem Schlafengehen ausreichend gelüftet werden. Und natürlich reichlich Kuscheln! Dann springt der Nachwuchs sicher bald wieder fit herum.
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