Zu Weihnachten und Silvester herrscht im Allgemeinen Ausnahmezustand: fettes Essen, Süßigkeiten und langes Aufbleiben – Narrenfreiheit für Kinder. Leider wirkt sich das oft negativ auf ihren Schlaf aus.
Weihnachtsmarktbesuche, Baum schmücken und Warten auf die Bescherung … Die Weihnachtszeit ist eine besonders intensive Zeit und Silvester nicht zu vergessen, da kommt gesunder Kinderschlaf leicht zu kurz.
Gerade Babys und Kitakinder sind zwischen den Jahren daueraufgedreht. Der Schlaf kommt zu kurz und sie quengeln sich so durch den Tag. Unsere Gastautorin, Schlafcoach Julia Beroleit, hat ein paar wertvolle Tipps für diese vermeintlich besinnliche Zeit.
1 / Ablauf auf Kinder abstimmen
Bei Tante Erna gibt es für gewöhnlich um 16:00 Uhr Kaffee und Kuchen und um 19:00 Uhr zu Abendessen mit anschließender Bescherung. Traditionen sind ja schön und gut, aber das wird für (Klein-)Kinder einfach zu spät. Da auch Tante Erna bestimmt keine Lust hat auf quengelnde, herumschreiende Kinder, könnte man einfach die Bescherung vorziehen.
Das lange Stillsitzen beim Essen und die Warterei auf das Christkind oder den Weihnachtsmann kann schon sehr nervenaufreibend sein für die Kleinen. Eine vorgezogene Bescherung brächte Entspannung bei Tisch. Und anschließend sollte man beim Am-Tisch-Sitzenbleiben auch nicht dogmatisch sein, das neue Spielzeug möchte schließlich ausgiebig ausprobiert werden.
2 / Essen und Schlaf
Wie genau Ernährung und Schlaf zusammenhängen, ist noch nicht hinlänglich erforscht. Dass es einen Zusammenhang gibt, steht jedoch zweifelsfrei fest. Alpträume nach einem schweren Abendessen sind den meisten nicht unbekannt.
Gans, Ente oder Kohlrouladen – nicht jede kulinarische Weihnachtstradition ist auch etwas für Kinder. Am besten man hat noch eine Alternative in petto (wenn es auch nur einfache Nudeln sind).
Auch sollte man darauf achten, dass der bunte Teller mit Lebkuchen und Keksen am frühen Abend verschwindet, denn bekanntlich hat Zucker eine ziemlich aufputschende Wirkung (nicht nur) auf Kinder. Zwischendurch sollte auch frisches Gemüse und Obst angeboten werden. Fenchel-Kümmeltee, Pfefferminz- oder Kamillentee beruhigen den Magen nach dem ganzen Süßkram.
3 / Der Weihnachtsmann
Ob Papa, Onkel, der Nachbar oder ein Student – überlegt euch gut, wann der Weihnachtsmann zum ersten Mal zum Einsatz kommt. Für Babys in der Fremdelphase oder Kleinkinder in der sogenannten magischen Phase, in der ihre Vorstellungskraft besonders stark ausgeprägt ist, ist der Live-Weihnachtsmann noch nichts.
Selbst Grundschulkinder können sich noch vor dem fremden, verkleideten Mann gruseln. Hier die Alternativen:
- Nach einem geglücktem Ablenkungsmanöver behaupten, man hätte gerade noch einen Zipfel des Weihnachtsmann-Mantels gesehen und wie von Zauberhand liegen alle Geschenke unterm Baum.
- Wer den dicken, rauschbärtigen Coca-Cola-Mann im rotem Mantel, roter Mütze und weißem Pelzbesatz in seiner Verbreitung nicht unterstützen möchte, der kann auf das Christkind zurückgreifen.
- Wenn es denn eine Live-Performance sein muss, ist ein Engel vielleicht weniger gruselig.
4 / Gesunder Kinderschlaf zu Silvester
Bekanntermaßen kann man schon bei Kindern unterscheiden zwischen Eulen (Langschläfer) und Lerchen (Frühaufsteher). Insbesondere bei den Lerchen unter den Kindern kommt der Schlaf zu Silvester zu kurz, weil sie trotz spätem Zubettgehen am nächsten Tag nicht länger schlafen.
Allgemein ist die Annahme, dass ein Kind länger schläft, wenn es später ins Bett geht, ein Irrglaube. Im Gegenteil: Ohne feste Strukturen wird die innere Uhr außer Kraft gesetzt, hinzu kommt die Aufregung und so ist das Kind am Ende übermüdet und unausgeglichen.
Unser Tipp: Feiert den Jahreswechsel einfach vor! Dazu solidarisiert man sich am besten mit anderen Familien mit kleinen Kindern und fängt einfach schon um 18:00 Uhr mit Wunderkerzen und Knallfröschen an. Sollten die Kinder wegen der ganzen Ballerei um Mitternacht wach werden, einfach beruhigen und wieder ins Bett bringen.
Sie zum Feiern um Mitternacht wecken ist ein absolutes No Go! Mittags vorschlafen lassen, kann man probieren, bringt den Rhythmus aber eher durcheinander.
Julia Beroleit von COSY ELEVEN
Unsere Gastautorin Julia Beroleit bietet in ihrer Praxis COSY ELEVEN in Berlin-Mitte neben (Baby-)massagen auch Schlafcoaching für Babys und Kleinkinder an.
Schlafcoaching bietet den Eltern in einem ganzheitlichen, bedürfnisorientierten Coachingprozess Hilfe bei ihren Fragen rund um das Schlafen und Einschlafen bei ihren Kindern. Regelmäßig berät sie bei uns zu Themen rund um Achtsamkeit, Wohlbefinden, Entspannung und Energie. cosy-eleven.de