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Hier spielt die Musik – Kinder und ihre Instrumente

Musik hilft Kindern, besser zu lernen, sich zu konzentrieren, ausgeglichener zu sein. Stimmt alles und es sind gute Gründe, seinen Kindern das Erlernen eines Instrumentes nahezulegen. Der beste aber ist, dass sich ihnen mit dem Musizieren eine universelle Sprache und unvergleichliche emotionale Erfahrungen eröffnen.

Ob die unvermeidliche Blockflöte, Klavier, Geige, Waldhorn, Cello, Klarinette, Ukulele oder Akkordeon – ein Instrument zu beherrschen, ist ein wertvoller Schatz fürs ganze Leben. Auch wenn es manchmal ein wenig dauert, bis das passende Instrument gefunden, die Fertigkeiten so ausgereift sind, dass es auch den Zuhörern Spaß macht.

Aber früh übt sich und so haben wir acht Kinder und ihre Instrumente vor die Kamera gebeten und uns von ihren Erfahrungen damit berichten lassen. Unsere Autorin Katinka Buddenkotte hingegen schaut auf die musikalischen Gehversuche ihrer Kindheit und Jugend zurück, deren Fehlschläge sie aber bis heute nicht davon abhalten, Musik leidenschaftlich zu lieben.

Kinder und ihre Instrumente: Klavier

Das Tasteninstrument, dessen Anfänge sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen lassen, ist eines der beliebtesten Instrumente überhaupt. Heutzutage kann man es als Digital-Piano etwas platzsparender und dank der Möglichkeit, Kopfhörer anzuschliessen, geräuschärmer im Kinderzimmer unterbringen.

Die meisten Musikschulen und Lehrer bieten Unterricht ab sechs Jahren an. Da sich schnell erste Erfolge hören lassen, ist das Klavier ein dankbares Instrument für Kinder.

Die siebenjährige Taja spielt Klavier // HIMBEER
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Taja, 7 Jahre: Es hört sich einfach schön an, findet auch die Siebenjährige, die seit einem Jahr einmal wöchentlich Klavierunterricht nimmt, je nach Laune übt und bereits ein paar erste Stücke wie „Der Läufer“ oder „Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder“ beherrscht.

Den Klassiker „Für Elise“ möchte sie natürlich ebenfalls noch lernen. Zuvor hat sie schon das Gitarrespielen ausprobiert, aber am Klavier findet sie deutlich mehr Gefallen und möchte dabei bleiben.

Musik machen mit: Waldhorn

Das Blechblasinstrument hat seit dem 18. Jahrhundert seinen festen Platz in Orchestern. Für Kinder ist es nicht ganz so leicht zu erlernen. Wie bei allen Blasinstrumenten braucht es eine bewusste Atemtechnik, um ihm Töne entlocken zu können. Den Grundton hervorzubringen, ist beim Waldhorn aufgrund des Verhältnisses zwischen enger Mensur und großer Rohrlänge besonders schwierig – es gehört zu den längsten (würde man das Rohr „auswickeln“) Blasinstrumenten überhaupt.

Kinder und ihre Instrumente: Waldhorn // HIMBEER
Leonardo, 9 Jahre, spielt Waldhorn. © Stefan Kraul

Leonardo, 9 Jahre: Weil es wie Gold glänzt und ihm gleich das erste Ausprobieren gut gefiel, hat sich Leonardo vor fünf Jahren für das Waldhorn entschieden. Einmal in der Woche hat er Unterricht und übt jeden Tag.

Dass man es auch sehr laut spielen kann, gefällt ihm an seinem Instrument besonders gut, weniger, dass manchmal die Lippen schmerzen, wenn er viel übt oder hohe Töne spielt. Aufhören kam aber noch nie in Frage, stattdessen spielt er zusätzlich noch Geige.

Kinder und ihre Instrumente: Geige

Erste Erwähnung findet das Streichinstrument im 16. Jahrhundert und hat sich seither nicht großartig verändert. Es muss ja nicht gleich eine Stradivari sein, aber da viele Saiteninstrumente bei gutem Umgang mit den Jahren eher besser werden, kann man sie gut gebraucht erwerben und wiederverkaufen.

Egal, ob es sich um ein gekauftes oder Mietinstrument handelt, es muss gut klingen, sonst vergeht dem Kind recht schnell der Spaß. Man sollte sich die Geige also vorher unbedingt anhören.

Kinder und ihre Instrumente: Geige // HIMBEER
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Annika, 9 Jahre: Seit einem Jahr spielt Annika Geige, nachdem sie schon Flötenunterricht in der Schule hatte und das Klavier bei einer Freundin getestet hat. Sie mag den Klang ebenso gerne wie das Aussehen ihres Instruments.

Besonders die schönen Holzmuster gefallen der Neunjährigen, die einmal in der Woche Unterricht hat, einmal Orchesterprobe und vier- bis fünfmal übt. Zur WM im Sommer 2014 konnte sie die Nationalhymne spielen, nun übt sie Weihnachtslieder.

Instrument für Kinder: Ukulele

Das kleine gitarrenähnliche Zupfinstrument ist auf Hawaii aus dem portugiesischen Cavaquinho entstanden – der Name Ukulele bedeutet „Hüpfender Floh“. Nicht nur wegen seiner vergleichsweise geringen Anschaffungs- und Unterhaltungskosten ist es schon für kleinere Kinder gut geeignet.

Es liegt ihnen gut in der Hand und sie können dem Instrument sofort Töne entlocken, wobei aber Spaß und Rhythmus mehr im Vordergrund stehen sollten, als Akkorde zu lernen.

Kinder machen Musik: Ukulele // HIMBEER
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Josef, 4 Jahre: Die Ukulele hat Josef zum ersten Geburtstag von seinem musikbegeisterten großen Bruder Béla geschenkt bekommen und seitdem probiert er sich mit wachsender Begeisterung am freien Spiel.

Unterricht hat er noch nicht, er musiziert so für sich. Auszusetzen hat er überhaupt nichts an seinem Instrument, aber er liebäugelt auch mit dem Cello seines Bruders, das er probeweise sogar schon mal spielen durfte.

Kinder und ihre Instrumente: Klarinette

Das vielseitige Holzblasinstrument findet in den verschiedensten Musikrichtungen Verwendung und ist im klassischen Orchester ein wichtiges Soloinstrument. Im gegensatz zu Oboe und Fagott wird die Klarinette nur mit einem Rohrblatt geblasen.

Für Kinder ist es anfangs schwierig, mit kleinen Fingern auf den relativ großen Grifflöchern sauber zu spielen. Gewöhnlich liegt das Einstiegsalter bei acht bis neun Jahren, um die B-Klarinette zu erlernen, die am gebräuchlichsten ist.

Kinder und ihre Instrumente: Klarinette // HIMBEER
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Frederik, 10 Jahre: Zur Klarinette ist Frederik vor etwa einem Jahr gekommen, weil sein Freund Aaron auch damit angefangen hatte. ihm gefällt, dass er das Instrument ganz gut spielen kann, auch wenn das viele Üben manchmal nervt. Davor hat er schon Geige und Schlagzeug ausprobiert, auch mit der Klarinette wollte er es zwischenzeitlich wieder sein lassen, weil er das Stück, das er gerade lernen sollte, so doof fand, aber beim nächsten hat es wieder Spaß gemacht.

Musizieren für Kinder: Akkordeon

Das Handzuginstrument ist im Vergleich zu den meisten anderen Musikinstrumenten ein relativ junges und variantenreiches Instrument, das Ende des 18. Jahrhunderrts in der Musikwelt auftauchte und weit mehr als volkstümliche Musik hervorbringen kann.

Das empfohlene Einstiegsalter liegt bei etwa sieben Jahren, musikalisch begabte Kinder können aber schon früher beginnen. es gibt Knopf- und Pianoakkordeons, für Kinder ist es leichter, mit letzterem zu beginnen.

Musikinstrument: Akkordeon // HIMBEER
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Thies, 8 Jahre: Als Thies vier Jahre alt war, hat er sich in den Kopf gesetzt, Akkordeonspielen lernen zu wollen, zunächst wurde daraus nur eine Zieharmonika, aber als er seinen Wunsch hartnäckig weiterverfolgte, bekam er mit sechs dann den gewünschten Unterricht am Akkordeon. Als seine Lehrerin in die Babypause ging, stellte sich ihre Nachfolgerin leider als „richtig unnett“ heraus und so will Thies nun lieber Marimbaphon bei einem Mann lernen.

Kinder und ihre Instrumente: Cello

Das Streichinstrument ist für Kinder ab ca. sechs Jahre geeignet. Aufgrund seiner Größe wird das Cello im Sitzen gespielt, es wird zwischen den Knien gehalten und mit dem Bogen über die Saiten gestrichen. Es gibt auch kleinere Varianten und extra Kinder-Celli.

Der große Tonumfang umfasst alle Lagen der menschlichen Stimme. Wie bei den meisten in der Anschaffung etwas teureren Instrumente empfiehlt es sich, zunächst ein Instrument auszuleihen, bis das Kind sicher dabei bleiben möchte.

Kind mit Cello // HIMBEER
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Béla, 11 Jahre: Als er sieben Jahre alt war, hat sich Béla für sein Instrument entschieden, weil er es so schön findet. Schlagzeug und Bambus-Flöte hat er auch schon ausprobiert, doch treu geblieben ist er dem Cello, dessen klaren Klang er so mag.

Einziger Kritikpunkt: „dass es so groß zum Rumtragen ist“. Aufhören wollte er jedenfalls noch nie, dazu macht es ihm zu viel Spaß. Fünfmal die Woche übt Béla, einmal hat er Einzelunterricht und einmal geht er zur Orchesterprobe.

Hair and Make Up: Cara-Lena Schmidt, Styling: Cariin Cowalscii

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