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7 Fragen an Sara Redolfi von memooa

Welche Eltern kennen es nicht? Die Tage sind lang. Aber die Jahre sind kurz. Und die Erinnerungen wertvoll. Da aber im Alltag mit Babys und Kleinkindern oft die Zeit fehlt, diese kostbaren Momente festzuhalten, gründete Sara zusammen mit Steffen Baumgartner memooa, das „Kinderjahrbuch, das sich von selbst gestaltet“.

Memooa ist eine App, in der ihr kostenlos Bilder, lustige Sprüche, Meilensteine in der Entwicklung eurer Kinder datenschutzsicher sammeln, teilen und daraus ein Buch erstellen und drucken lassen könnt. memooa.de

Wie ist die Idee zu memooa entstanden?

In der Elternzeit mit meinem großen Sohn habe ich jeden Monat die wichtigsten Entwicklungsschritte festgehalten, kurze Notizen einfach auf Papier. Und ich habe ein Fotobuch vom ersten Lebensjahr gemacht.

7 Fragen an .. Interview mit Sara Redolfi von memooa // HIMBEER
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Aber ich fand es damals schon schade, nicht alle Arten von Erinnerungen an einem Ort zu haben. Und als ich dann zurück zum Auswärtigen Amt gegangen bin, in Vollzeit, blieb einfach überhaupt keine Zeit mehr für „Extras“ wie Erinnerungen.

Dabei fangen in diesem Alter die Momente, die man festhalten möchte, ja erst richtig an! Wenn die Kinder anfangen zu reden und den ganzen Tag die lustigsten Wörter und später dann Sätze und Weltanschauungen von sich geben …

Aber ich hatte nicht nur zeitlich viel zu tun, sondern eben auch gedanklich. So dass alle lustigen Momente, die ich dann abends in Ruhe notieren wollten, dann schon vergessen waren. Ich wusste nur noch, dass etwas Lustiges gesagt wurde oder passiert war, aber ich wusste die Einzelheiten nicht mehr.

Schöne Erinnerungen festhalten im Kinderjahrbuch // HIMBEER
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Und so ist dann 2018 die Idee für memooa entstanden. Memooa ist eine App und eine smarte, schön designte und benutzerfreundliche Lösung für Eltern, um die Erinnerungen an die Kindheit ihrer Kleinen festzuhalten.

Fotos, Meilensteine, Anekdoten und andere Erinnerungen können für Kinder bis zwölf Jahren schnell erfasst, datensicher mit der Familie geteilt und automatisch in gedruckte Bücher gestaltet werden.

Kinderjahrbuch von memooa // HIMBEER
Das Kinderjahrbuch lässt sich direkt aus der memooa-App erstellen. © memooa

Dazu kombinieren wir personalisierte Wochenfragen mit der Möglichkeit, jederzeit wertvolle spontane Momente festzuhalten. Und damit die Erinnerungen nicht nur digital bleiben, werden alle Erinnerungen von unserem Algorithmus in nur wenigen Sekunden in ein gedrucktes Buch überführt.

Kurz gesagt wollen wir dabei helfen, die Bedeutung der wertvollen Momente mit unseren Kindern zu würdigen und sie auf eine zugängliche und schöne Weise für immer zu bewahren. Denn es heißt ja wirklich zu Recht: Die Tage sind lang, aber die Jahre sind kurz.

Wie sieht euer Alltag als Gründer:innen und Eltern aus?

Oh Gott, ich wünschte ich könnte von einem Alltag sprechen … Aber wenn wir jetzt mal von den vielen Krankheiten und Streiktagen an der Schule absehen, dann ist es so, dass die Kinder zwischen 06:00 und 07:00 Uhr aufwachen und wir sehr langsam in den Tag starten.

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Die Kinder spielen oder streiten sich und wir Erwachsenen trinken Kaffee, richten die Brotzeitdosen, das Frühstück und die Wohnung. Und gegen 08:30 Uhr sind die Kinder dann aus dem Haus und in Schule und Kita. Mein Mann ist Ghostwriter und arbeitet im Homeoffice.

Ich theoretisch auch, starte meinen Tag aber gerne außerhalb der eigenen vier Wände. Und habe das unfassbare Glück, dass direkt neben meinem Haus ein Coworking Space eröffnet hat, das Denizen. Sehr ästhetisch designt, mit gutem Kaffee und Tee, was kann man sich mehr wünschen?

Hier arbeite ich vormittags mit frischem Gehirn und Tatenkraft die wichtigen Aufgaben ab, die anstehen. Bei einem personell so kleinen Unternehmen wie memooa bedeutet das, dass ich so ziemlich alles mache, was nicht gerade das Coden der App ist.

Kürzlich habe ich mir Unterstützung für PR und Marketing geholt. Denn irgendwann kommt dann doch der Punkt, an dem man seine Grenzen erkennt. Zeitlich und auch talentmäßig.

Die Zeit am Nachmittag nutze ich zu Hause, um in Ruhe Telefonate zu führen oder alles zu erledigen, was Papierkram ist. Den Kleinen holen mein Mann und ich abwechselnd gegen 15:30 Uhr, der Große kommt zwischen 15:oo und 16:00 Uhr selber nach Hause.

Schöne Erinnerungen festhalten im Kinderjahrbuch vom memooa // HIMBEER
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Und da wir zwei Kinder mit einem Altersabstand von fünfeinhalb Jahren haben, haben diese auch völlig unterschiedliche Bedürfnisse und Abläufe nachmittags. Anfangs haben wir versucht, dass ein Elternteil beide Kinder übernimmt am Nachmittag, aber da wurden wir wirklich alle fast wahnsinnig.

Jetzt teilen wir uns die Kinder am Nachmittag auf, der/die eine fährt den Großen zu seinen Sportterminen und der/die andere ist mit dem Kleinen am Spielplatz oder bei Verabredungen. Das kostet uns Arbeitszeit, aber rettet unsere Nerven und unser Familienleben.

Meistens sind die Kinder nach Abendessen und -programm dann um 20:00 Uhr im Bett. Oft müssen wir dann beide nochmal kurz arbeiten und das Wichtigste erledigen, manchmal ist aber noch Zeit für ein bisschen Yoga, YouTube-Videos über Selbstversorgung und Gärtnern (mein Laster!) oder Treffen mit Freund:innen.

Was habt ihr euch ganz anders vorgestellt, bevor ihr Kinder hattet?

Ich persönlich bin da ja total dem gesellschaftlich verbreiteten Mythos auferlegen, dass Kinder einfach so mitlaufen. Oder mitzulaufen haben. Mittlerweile habe ich gelernt, dass Kinder gar nicht mitzulaufen haben, da wir sie bewusst in die Welt gesetzt haben und es unsere Aufgabe ist, das Leben so zu gestalten, dass die Kinder gut darin Platz finden und wachsen und gedeihen können.

Dass sich das natürlich nicht immer optimal umsetzen lässt, ist eine ganz andere Geschichte. Aber die Prioritäten haben sich ganz schön verschoben. Und das ist vielleicht der zweite Punkt, den ich so nicht vorhergesehen habe: Wie viel Stress ein Leben als Eltern auslöst.

Erstens kommt zu einem ohnehin schon gut ausgefüllten Leben (oder kennt ihr Singles, denen tatsächlich langweilig ist?) einfach noch dieser ganze Komplex Kinder oben drauf. Mitsamt allen To-Dos, schlechtem Schlaf und natürlich zeitlicher Gebundenheit.

7 Fragen an .. Interview mit Sara Redolfi von memooa // HIMBEER
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Aber auch nicht zu vernachlässigen ist der Wunsch, alles optimal zu machen. Und allem gerecht zu werden. Das ist auch etwas, was mich immer wieder an unserer Gesellschaft (ver)zweifeln lässt …

Wieso verstehen wir es nicht endlich, dass es schon rein logisch nicht machbar ist, auf Job, Lebensorganisation, gesundheitliche Balance und Schlaf oben drauf noch Kinder zu klatschen und zu erwarten, dass das schon irgendwie geht?

Vom Abfedern des teils unterirdischen Schulsystems ganz zu schweigen… Ich würde mir wirklich eine Gesellschaft wünschen, in der weder die Kinder noch die Eltern „über sich hinauswachsen“ müssen, sondern einfach so sein dürfen, wie sie sind.

Wie würdet ihr euren Erziehungsstil beschreiben?

Sie waren stets bemüht.

Was tut ihr am liebsten, wenn ihr mal ohne Kinder seid?

Also am liebsten … Am liebsten treffe ich mich mit Freunden, mache Yoga oder natürlich Quality Time mit meinem Mann. Aber in der Realität sitze ich auf dem Sofa und schaue mir auf YouTube an, wie andere Leute ihre Schlösser, Gutshäuser oder Blockhütten renovieren.

Und träume von meinem einfachen simplen Leben, in dem ich handwerklich geschickt bin und in meinem Garten Tomaten pflücke. Oder aber ich arbeite noch To-Dos ab natürlich.

Was finden eure Kinder richtig blöd an euch?

Sie finden uns richtig blöd, wenn wir streng sind. Also wenn etwas nicht nach ihrem Willen geht. Gleichzeitig haben wir es eine Zeitlang mit weniger Regeln versucht, um eben Konflikte zu vermeiden und Ruhe ins Familienleben zu bringen.

Aber ganz ehrlich, das hat meine Kinder, vor allem den Großen, einfach nur nervös gemacht! Da stecken wir irgendwie in einer Zwickmühle: Die Kinder sind einerseits rebellisch veranlagt und lehnen sich aus Prinzip gegen Vorgaben und Regeln auf.

Auf der anderen Seite macht es sie total nervös, wenn sie zu viel Freiheit und Bestimmungsmacht haben. Dann werden sie ganz hibbelig und gestresst. Gibt es da draußen noch Familien, denen es auch so geht?

Was ist das Schönste am Leben mit Kindern?

Das Schönste ist für mich eindeutig die Liebe. Meine Kinder lieben mich so, wie ich bin. Und sie zeigen ihre Liebe. Und wie gut tut es bitte der Seele, so viel Liebe zu erfahren? Außerdem bleibt man mit Kindern schön auf Trab. Das ist zwar mega anstrengend, aber eben auch sehr wenig langweilig.

Wir lernen dank unserer Kinder immer wieder neue Familien kennen, neue Freund:innen, neue Hobbys … Gerade mit Ende 30, Anfang 40, kann man glaube ich sehr eingefahren in seinen Routinen werden. Und Kindern rütteln das alles mal richtig schön durch.

Was ist euer liebstes Familien-Rezept?

Puh. Vermutlich Pizza. Jahrelang gekauft als Tiefkühlpizza oder Ausrollteig, weil selbstgemacht einfach immer nicht geschmeckt hat. Zumindest nicht wie die Pizza vom Italiener.

Jetzt hat mein Mann aber ein fantastisches Rezept entdeckt, seitdem schmeckt es sogar besser als beim Italiener. Auch ohne Pizzastein und Schnickschnack. Das Geheimnis? Sauerteig! Das Rezept hat er von cookieundco und verwendet statt Lievito Madre seinen Sauerteig.

Als Soße einfach Tomatensoße nehmen, eventuell ein bisschen Knoblauch rein. Dann Mozarella verteilen, Parmesan darüber reiben und dann für min bei 230 Grad in den Ofen. Das essen wir wirklich oft. Auch mit Gästen, da es wenig Vorbereitungszeit benötigt, weil der Teig am Vortag gemacht wird.

Was sind eure Lieblingsempfehlungen für Unternehmungen?

Also, wer in Berlin bzw. in der Nähe von Beelitz wohnt, der muss unbedingt mal in den Barfußpark Beelitz gehen. Wir verbringen so gerne den ganzen Tag da, vor allem im Sommer.

Schöne Erinnerungen festhalten im Kinderjahrbuch // HIMBEER
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Im Wald ist es schön schattig und kühl. Und gleichzeitig: Wann verbringt man denn wirklich mal den ganzen Tag einfach im Wald? Mir ist da als Stadtkind oft schnell langweilig. Ich muss immer irgendwas machen. Und dafür ist eben der Barfußpark genial.

Es gibt verschiedene Pfade durch den Wald, mit unterschiedlichem Untergrund, Balancierstationen, Hängematten oder Tafeln, auf denen man mehr über das Barfußlaufen oder den Wald erfährt. Wirklich eine ganz tolle Erfahrung.

Schöne Erinnerungen festhalten im Kinderjahrbuch // HIMBEER
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Zwischendurch kann man sich im Cafe leckere Kleinigkeiten zu essen holen und die Kinder spielen stundenlang auf dem Spielplatz. Eine absolute Empfehlung!

Wie andere Eltern das Leben mit Kindern gestalten, lest ihr in unserer Interview-Reihe
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