Auf den Spuren von Asterix in Rom

Nicht nur für Asterix-Fans ein schönes Ziel für einen Städtetrip, aber der Hinweis auf den gallischen Helden und seine Abenteuer mit den alten Römern hilft, den Nachwuchs für eine Reise nach Rom zu begeistern. Sandra Müller-Hofner von Trips4Kids hat sich mit ihrem Sohn auf eine Zeitreise in die Antike begeben... Ihre Empfehlung: Eine Stadtführung von RomaCulta!

Treffpunkt: Triumphbogen. Wir haben eine Stadtführung bei einem „echten“ Römer gebucht und wollen wie die Gallier durch die ewige Stadt streichen. „Buongiorno“, begrüßt er uns und stellt sich als Fulvio Avignonesi vor. Als erstes schiebt er uns weg von der langen Schlange am Eingang des Colosseums und geht mit uns zum Seiteneingang des Palatinums. Dort stehen nur ganz wenige Touristen an.

Dann klärt Fulvio uns auf, dass die Tour zwar Bezug nimmt auf die lustigen Gallier, aber dass deren Leben und das des Caesars in Rom eigentlich zweihundert Jahre auseinanderliegen. Da haben die Autoren Goscinny und Uderzo wohl einfach ihrer Fantasie freien Lauf gelassen. Egal! Ben ist schon ganz aufgeregt und will endlich, dass es losgeht.

Wir bleiben gleich am Anfang an einer runden Scheibe, die im Boden eingelassen ist, stehen. „Was könnte das wohl gewesen sein?“, will unser Guide von Ben wissen. Wir raten mit, haben aber keinen Schimmer. „Vielleicht eine Art Spiel für Kugeln oder so was“, meint Ben. Fulvio strahlt ihn an: „Ja. Klasse! Genau richtig. Es war eine „Tabula Lusoria“, eine Spieltafel für Murmeln. 1:0 für Dich“.

Durch das Frage- und Antwortspiel wird die Führung sehr unterhaltsam. Ben soll jetzt auf die Erde spucken und genau den Boden anschauen. Er wischt mit dem Finger darüber, so dass die Farbe und Struktur der kleinen Steine besser zu sehen ist. „Was seht ihr“, will er wissen. „Bunte Steine in rosa, grün und blau“, meint Ben und Fulvio erklärt, dass es sich um verschiedenfarbige Granitsteine handelt, die schon über 2000 Jahre hier liegen. Deshalb wird Rom auch „die bunte Stadt“ genannt. Fulvio erklärt uns, dass man die bunten Steinchen am besten vor Ort bewundert und sie nicht mitnehmen darf: “Wenn das jeder Tourist machen würde…”

Ben lauscht andächtig während wir schon Richtung „Circus Maximus“ schlendern. „Den kenne ich auch aus den Asterix-Geschichten“, meint Ben und Fulvio erklärt, dass dort über 200.000 Menschen Platz fanden und begeistert den Wagenrennen und den Hinrichtungen zusahen. Mit bis zu zwölf Pferden fuhren die prächtig geschmückten Wagen, aber die Hauptattraktion war immer der Wettkampf der Quadriga. Und wer richtig gewettet hatte, konnte bis zu 20.000 mal seinen Einsatz wieder gewinnen. Damals wie heute. Vom einst prächtigen Hyppodrom (=Pferderennbahn) ist leider nichts mehr zu sehen, sondern nur noch eine grüne Rasenfläche.

„Warum ist nichts mehr vom Circus Maximus erhalten?“, will Ben wissen. „Die Römer haben das gesamte Baumaterial für den Aufbau des neuen Roms verwendet und zum Teil sogar geplündert.” „Was ist das denn für ein tolles Haus“, will Ben wissen und zeigt mit dem Finger mitten auf ein Gebäude im Forum Romanum. Wir stehen auf einer Empore und haben einen tollen Blick auf das komplette Gelände. „Dort war die Kurie, in der die Vorgänger Caesars mit dem Senat getagt haben“, erklärt Fulvio.

„Und wann gehen wir endlich ins Kolosseum?“, drängelt Ben. „Wir sind schon auf dem Weg“, beschwichtigt ihn Fulvio und führt uns zu einem Lift, der uns direkt nach oben bringt. Als erstes zeigt er uns ein Modell des Kolosseums und erklärt wie die Raubkatzen auf einer Art Hebebühne in die Arena gefahren wurden als zusätzliches Spektakel für die Zuschauer. „Als erstes kamen die sogenannten „Venationes“, die Jagdspiele, in denen Tier gegen Tier kämpfte. In der Arena, die wie eine Schüssel aufgebaut war und in der ca. 60.000 Menschen Platz hatten, waren natürlich die Gladiatorenkämpfe der Höhepunkt“, ergänzt er. „Ja. Das kenne ich. Obelix hat ja im Kolosseum immer gewonnen“, weiß Ben stolz.

Der Blick von oben in die Arena ist wirklich unglaublich und wir haben gar nicht gemerkt das wir fast drei Stunden unterwegs waren und die Führung jetzt schon zu Ende ist. Noch schnell ein Abschiedsfoto gemacht und schon müssen wir “Arrivederci” sagen. Schade! So eine persönliche Führung hätten wir gerne für die ganze Stadt gemacht.

Info: www.romaculta.it, T: 0039-33-87 60 74 70; Preis für eine ca. 3-stündige Führung in deutsch ab ca. 130 Euro. Unbedingt rechtzeitig reservieren und das Alter der Kinder angeben.

Text: Sandra Müller-Hofner, Trips4Kids, www.trips4kids.de