City to summit

Statt am Strand auf der faulen Haut zu liegen, haben Sebastian und Luca die Sommerferien genutzt um ein wahres Abenteuer zu erleben. Von München aus ging es los in Richtung Zugspitze, zunächst mit dem Fahrrad, dann zu Fuß und schließlich mit dem Kanu zurück. Toll!

Wenn der Vater mit dem Sohne … eine Klettertour macht! Sebastian und Luca sind ein tolles Team, auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer haben sie schon viel zusammen erlebt. Für diesen Sommer haben sie sich etwas ganz Besonderes vorgenommen: gemeinsam die Zugspitze zu besteigen. Dieser Traum ging nun in Erfüllung. Gestartet sind Sebastian und Luca von ihrer eigenen Haustür aus in München. Zunächst ging es mit dem Mountainbike hin zum Berg, dann zu Fuß hoch und schließlich mit dem Kanu zurück.
Ein tolles Abenteuer! Nach 11 Tagen sind sie unversehrt und natürlich mächtig stolz wieder zuhause angekommen. Einen ausführlichen Bericht über die einzelnen Stationen ihrer Reise könnt ihr auf ihrem Blog nachlesen.
Sebastian und sein Sohn Luca, 8 Jahre alt, haben lange Zeit in Südafrika gelebt und sind nun seit einiger Zeit in München zuhause. Die Berge zum Greifen nah, sind sie viel in der Natur unterwegs, Wandern, Radeln, Paddeln und Klettern.
Hier ein kleines Interview mit den beiden:
Sebastian
1. Wie hat es euch von Südafrika nach München verschlagen?

Phuh, das ist eigentlich eine längere Geschichte aber kurz gefasst war das Leben in Kapstadt im Prinzip schön aber das Arbeiten nicht. Als Fotograf gab es zu wenig Arbeit und das auch nur während den Südafrikanischen Sommermonaten (Oktober bis April/Mai) und so haben meine damalige Frau und ich beschlossen wieder zurück nach München zu gehen. Ich hatte fast zwei Jahre schon in München gelebt und Luca’s Mom kam aus der Gegend, München war also kein kompletter Neuanfang aber mittlerweile bin ich wirklich froh und glücklich hier zu sein. Das Leben ist gut und sicher, zwar etwas teuer aber dafür habe ich als Fotograf auch gute Aufträge und auch wenn es sich hier nicht nach Großstadt anfühlt, bietet München sehr viel, egal ob es kulturelle Dinge sind oder die Seen und Berge die ganz in der Nähe sind.

 

2. Wann und wo war euer erstes gemeinsames Kletterabenteuer?

Irgendwann als Luca 3 Jahre alt war bin ich mit ihm Mal in einer Indoor Halle klettern gegangen aber unser erstes “richtiges” Kletterabenteuer in den Bergen und auf echten Fels war letztes Jahr im Oktober. Da haben wir zusammen mit einem Freund von uns eine längere Mehrseillängen Route in den Bayerischen Voralpen geklettert, vom Schwierigkeitsgrad nicht ohne und definitiv eine Herausforderung. Insgesamt waren wir 4 Stunden in der Wand und Luca war super. 180m hoch in der Wand juckte ihn nichts und obwohl es lange und anstrengend war war er voll und ganz bei der Sache. Er hatte schon manchmal Angst, hat er mir erzählt, aber die hat er überwunden indem er einfach geklettert ist.

 

3. Was habt ihr noch vor? Gibt es konkrete Pläne, Träume von Orten, die ihr unbedingt noch erkunden wollt?

Wir haben eine lange, lange Liste von Abenteuern und Reisen die wir machen wollen! Ganz oben ist auf alle Fälle eine Reise nach Südafrika damit Luca das Land in dem er geboren wurde einmal richtig kennen lernt, und Luca hat auch Mal gesagt, dass er den höchsten Berg von Europa besteigen will wenn wir es schaffen nächste Woche den höchsten Berg Deutschlands zu besteigen… Ich finde es auf jeden Fall wichtig den eigenen Horizont zu erweitern, egal ob mental oder physisch, und die Welt in der wir leben von allen möglichen Seiten kennen zu lernen. Das City-to-Summit Abenteuer was wir uns ausgedacht haben ist eigentlich nur der erste Schritt und ich bin schon gespannt was das nächste Projekt sein wird was wir anpacken. Jetzt steht aber erst Mal unsere große Bayern Tour an!

 

4. Macht ihr viel Sport, um euch fit zu halten?

Im Prinzip schon, aber bei allen sportlichen Dingen die wir machen entsteht die Fitness sozusagen nebenbei, wir trainieren also in dem Sinne nicht gezielt auf Fitness. Früher bin ich oft ins Gym gegangen um die typischen Kraft- und Cardioprogramme zu absolvieren, aber mittlerweile gehe ich lieber aus Spaß nach der Schule mit Luca bouldern, oder wir radeln durch den Park, oder ich geh und spiele Tennis mit Freunden. Für unsere große Tour habe ich mich selber schon mit einem Trainingsprogram vorbereitet, weil ich mir als Ziel gesetzt habe die nötige Kraft und Ausdauerreserven zu haben um die Tour zwei Mal hintereinander machen zu können. Ich habe für Luca die volle Verantwortung und deswegen will ich physisch nicht an meiner Grenze unterwegs sein weil ich dann die Reserven nicht hätte um mich um Luca zu kümmern. Also mein Training war darauf ausgerichtet z.B. einen schweren Rucksack auf den Schultern zu haben und gleichzeitig Luca auch noch hochziehen oder drücken zu können wenn es sein muss. Oder um genug Ausdauer zu haben um all unsere Ausrüstung im Fahrradanhänger den ganzen Tag lang einen Berg nach dem anderen hinauf kurbeln zu können. Luca hat “trainiert” in dem wir einfach so oft es ging draußen und in den Bergen unterwegs waren. Er hat sich aber nicht auf eine Matte gelegt um Push Ups zu machen oder Kniebeugen zu absolvieren, dass ist für ein Kind völlig unsinnig, finde ich. Luca wird auch auf der Radstrecke außer einer Wasserflasche kein Gepäck zu tragen haben und auf der Bergetappe nicht mehr als 5kg im Rucksack haben damit er nicht überfordert wird. Die Tour ist ja kein Rennen, es geht uns nicht um sportliche Extremleistungen sondern um das Abenteuer und um die gemeinsamen Erlebnisse und deswegen werden wir es nicht übertreiben.

 

Luca

1. Wie war es als du das erste Mal mit deinem Papa unterwegs klettern warst?

Ich war sehr gespannt, weil ich noch nie eine Mehrseillängenroute in den Bergen geklettert hatte und ich hatte gleichzeitig Angst und Freude.

2. Was macht dir in den Bergen am meisten Spaß und warum?

Mir macht das Klettern und Bergsteigen sehr viel Spaß weil ich da an meine Grenzen gehen kann und auch meine Kraft und Energie auslassen kann. Mir gefällt es auch sehr in der Natur weil sie so schön ist. Canyoning macht auch super viel Spaß weil man im Wasser spielen kann und von den Felsen runter rutschen und springen kann. Im Winter macht Eisklettern mir am meisten Spaß weil man mit Steigeisen und Pickeln ins Eis haut um noch oben zu kommen.

3. Du bist sicher sehr mutig und unerschrocken, hast du trotzdem manchmal ein wenig Muffensausen, wenn du am Berg kletterst? Wie alt warst du als du das erste mal mit deinem Papa unterwegs klettern warst?

Manchmal wenn ich z.B. hoch schaue und keine Griffe mehr erkennen kann, dann verliere ich etwas von meinem Selbstvertrauen aber man kann die Angst überwinden wenn man an die Dinge zurück denkt die man schon geschaft hat und wenn man sich erinnert wie man das damals gemacht hat, dann kann man auch die neue Herausforderung überwinden. Ich war 3 Jahre alt als ich das erste Mal in München in der Halle klettern war.