Chido’s Mushrooms

Pilze aus Kreuzberg - das Kellergewölbe, in dem Chido's Mushrooms sprießen erinnert eher an das Labor eines wahnsinnigen Forschers. Auf Kaffeesatz aus Kreuzberger Cafés wachsen hier leckere, gesunde Pilze.

In einem Keller in Kreuzberg wachsen sonderbare Gebilde. Gelb, rot, braun und schwarz, es sind Pilze, die das Start-Up Chidos’s Mushrooms in einem Kellergewölbe in der Bülowstraße züchtet. Die feucht-klamme Umgebung eines Kellers bieten ideale Wachstumsbedingungen für Pilze. Und hier wachsen besonders feine Sorten. Austern- Limonen- und Rosaseitlinge sprießen und gedeihen auf Kaffeesatz, welcher 3 Mal wöchentlich per Fahrradkurier aus Kreuzberger Cafés abgeholt wird. Mit ein bißchen Myzel, der sogenannten Pilzbrut und Kaffeehäutchen entsteht eine Mischung aus der nach ca. einem Monat die ersten Pilzköpfchen sprießen. Wenn die Pilze reif sind wedren sie geerntet und landen z.B in Berliner Edel-Restaurants wie dem VAU am Gendarmenmarkt oder im Restaurant des Hilton auf dem Tisch. Die Nachfrage für Pilze ist groß: in Deutschland werden jährlich etwa 60.000 Tonnen Pilze produziert, d.h. gezüchtet. Die Deutschen verspeisen jedoch ca. 260.000 Tonnen pro Jahr. Um den Bedarf zu decken, werden Pilze quer durch Europa transportiert, das ist nicht gerade umweltfreundlich. Auch verbraucht das Züchten von Pilzen oftmals viele Ressourcen, da Austernpilze, Kräuterseitling und Shiitake auf Stroh oder Baumstämmen wachsen. Die „Chido’s Mushrooms“ benötigen lediglich Kaffeesatz zum wachsen, ein Abfallprodukt, das nach seiner Verwendung noch kompostiert wird.

Blue Economy heißt das Prinzip, welches das Ziel verfolgt Abfallstoffe als Ausgangsmaterialien für neue Produkte einzusetzen. Namensgeber und Gesellschafterin von Chidos Mushrooms ist Chido Govera, eine junge Frau aus Simbabwe. Ihre Idee war es, Pilze auf organischem Abfall zu züchten. Sie entwickelte das Verfahren weiter und ist heute als Pilzexpertin weltweit unterwegs. Ihr Ziel ist es, Armut und Hunger mit Hilfe dieser Pilzanbaumethode zu bekämpfen, denn die Zucht bietet nicht nur den Anbauenden selbst Nahrung, die überschüssigen Pilze können verkauft werden.

Ein wunderbares Beispiel für eine nachhaltige, funktionierende Kreislaufwirtschaft! Es gibt auch kleine „Home Growing Kits“ mit denen ihr zuhause ein paar der leckeren und zudem äußerst gesunden Pilze züchten könnt oder ihr macht mit bei unserem Gewinnspiel!

 

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