Der Almabtrieb der Kühe findet von September bis Mitte Oktober überall im Bergland statt und ist für Touristen wie Einheimische ein beliebtes Ereignis.
Saftige Wiesen und friedlich grasende Kühe – dieses Bild prägt im Sommer auch die Berchtesgadener Almen. Aber kaum ist der Hochsommer so richtig im Gang, läuten die Almbauern auch schon wieder den nächsten Winter ein. Denn ab dem Bartholomäustag am 24. August bereiten sie den Almabtrieb vor.
Wenn während des Almbetriebs kein Unglück geschehen ist, werden die Kühe für den Abtrieb aufwändig geschmückt. Wenn dagegen nicht alle Tiere wieder heil ins Tal kommen, geht die Herde ohne Schmuck. Den Kopfschmuck erstellen die Senner ab dem Bartholomäus-Tag in vielen nächtlichen Arbeitsstunden. Für die Kühe gibt es die sogenannten „Fuikln“, und für die Kälber „Latschenbüschen“. Rund 25 bis 30 Tage beziehungsweise rund 60 Arbeitsstunden braucht man zum Beispiel für eine Fuikl. Die besteht aus einem Tannenwipfel mit vier zusammen gebundenen Kränzen, die zusätzlich auch noch mit bunten Sternen aus Holzspänen geschmückt sind.
Ein ganz besonderer Almabtrieb ist der über den Königssee. Die Saletalm am Südufer des Königssees und die Fischunkelalm am Süd-Ostufer des Obersees sind auf dem Landweg nur sehr mühsam über das Gebirge zu erreichen. Die Tiere werden daher per Boot über den Königssee transportiert. Wurden die Kühe in der Vergangenheit noch mühsam per Muskelkraft über den See gerudert, geht es seit mittlerweile seit rund 100 Jahren per Motorkraft über das Wasser. Aufgekranzt werden die Tiere dann bei der Ankunft an der Seelände am Königsee. Und dann geht es mitten durch die Seestraße und unter dem Klicken zahlreicher Kameras wieder zurück ins Winterquartier im heimischen Stall.
Tipp von Petra Sobinger von be-outdoor.de. Termine, wann wo welcher Almabtrieb stattfindet, findet Ihr hier!