Ein Bergdorf im Allgäu hat viel zu bieten – eine wunderschöne Bergtour mit außergewöhnlicher Möglichkeit zur Erfrischung auf knapp 900 Höhenmetern.
Ihr seid auf der Suche nach einem lohnenswerten Ausflugsziel, das sich gut mit Kindern erwandern lässt? Da haben wir einen Tipp für euch: Gunzesried im Allgäu.
Gunzesried – Wanderung zum Kräuterdorf
Knapp zwei Stunden dauert nun schon der Aufstieg. Noch ein Felsvorsprung, eine steile Treppe und eine schmale, gerade Stahlbrücke, die über den Aubach führt. Wasserfälle und wilde Strudel sind zu sehen. Ihr mächtiges Rauschen übertönt den Gesang der Vögel. Doch dann öffnet sich plötzlich der Haldertobel.
Die riesigen Felsbrocken tauchen unter, aus dem Rauschen wird ein zartes Plätschern. Eine bunte Almwiese voller Löwenzahn erstreckt sich vor unseren Augen. Bienen und dicke Hummeln summen durch die Luft. Und die Glocken von Kühen erklingen in dem Hochtal von Gunzesried.
Ein kleines Bergdorf im Allgäu, nicht weit von Immenstadt entfernt, das seine Besucher mit Natur und Eis verzaubert.
Eis? Genau. Allerdings kein Gletschereis!
Auch die Schneebretter, die hier schon mal bis in den Mai hinein an den Talhängen kleben, sind nicht gemeint. Die Rede ist von Speiseeis, das seit Jahren kleine und große Besucher verzaubert. In der alten Sennerei von Gunzesried kann man neben Bergkäse, Limburger und Camenbert auch Haselnuss-, Aprikosen- und Nagelfluh-Eis kaufen.
Insgesamt 17 Sorten kreiert Rosi Bühler, die mit ihrer Idee, hier oben auf knapp 900 Höhenmetern Eis zu machen und zu verkaufen, zunächst nur Kopfschütteln bei ihren Freunden und Nachbarn erzeugte. „Im Sommer ist unser Nagelfluh-Eis der große Hit, das wir nach der Nagelfluhkette benannt haben, eine Gebirgskette, die sich direkt an unserem Dorf entlang erstreckt.“
Das Eis ist mit Nüssen, drei verschiedenen Schokoladen und Cranberries gefüllt. Rosenblüteneis kann man im Herbst genießen, Spekulatius- sowie Apfel-Zimt-Eis im Winter.
Neben der Eiskultur gibt es in Gunzesried auch noch Hochkultur – in Form der Kapelle St. Nikolaus. Sie wurde Anfang des 17. Jahrhunderts gebaut, prangt an einem steilen Hang direkt gegenüber der Eisdiele.
Seit 1796 wird aufgrund eines Gelöbnisses am Nikolaustag eine Festmesse gehalten. Denn: Viele Menschen waren damals vor den Truppen Napoleons in das Hochtal geflohen. Ihre Gebete wurden erhört und der Ort blieb von den marodierenden Soldaten verschont. Neben der Kapelle befindet sich außerdem ein Spielplatz.
Start der Eistour nach Gunzesried ist Blaichach bei Immenstadt. Es ist mit dem Zug von München aus gut erreichbar. Von dort geht es zunächst auf Asphalt durchs Dorf und steil bergauf zum Haldertobel, durch den die Gunzesrieder Ach fliest, braust und saust – im Sommer mit seinen Gumpen und Wasserfällen perfekt für eine Erfrischung geeignet. Neben dem Eis …
Anspruch: wunderschöne, kleine Bergtour
Länge: 9 Kilometer
Spaßfaktor: großes Abenteuer – mit Eis!
Weitere Infos: gunzesried.de