In der vierten Testwoche verliert Fabi nicht nur an Gewicht, sondern gewinnt an Selbsterkenntnissen... Mit ihm und dem Kochen wird das wohl nix mehr, da steht ihm eine gewisse Grundfaulheit im Weg. Aber so überlegt er sich halt andere Strategien, um das Programm diszipliniert fortzusetzen.
Die Woche war geprägt von vielen Erkenntnissen, die mittlerweile sogar darüber hinausgehen, dass die Detlef-D!-Soost-Diät – oder kurz DDSD – tatsächlich wirkt. Nein, vielmehr sind es Dinge, die man auch unter der Kategorie „Lebenserfahrung“ ablegen kann.
Erkenntnis No. 1 – Der Teufel arbeitet als Produktmanager bei allen Süßwarenherstellern.
Eigentlich mag ich nicht gerne Süßes. Trotzdem frage ich mich seit Kurzem: Warum um alles in der Welt musstest Du so BLÖD sein und Deine DDSD direkt in die Vorweihnachtszeit legen? Überall duftet es. Mal nach Bratäpfeln, mal nach gebrannten Mandeln. Dort nach Plätzchen und hier einfach nach `ner saftigen Bratwurst. Der Teufel persönlich hat es sich zum Ziel gemacht, Detlef und mich zu entzweien und einen Keil zwischen uns zu treiben.
Sogar in Zügen der Deutschen Bahn lauert die Gefahr. „Darf ich Ihnen vielleicht etwas Süßes anbieten“, lächelt mich die nette Zugbegleiterin an und hält mir einen Korb mit allerlei Süßem unter die Nase. Snickers, Mars und Raider, äh, Twix liegen in Miniaturform in einem Korb aus Rattan. Die goldenen Hüllen aus Zellophan glitzern und funkeln, als ob sie untereinander einen Schönheitswettbewerb am Laufen hätten. „SATAN, WEICHE!!“, will ich der Zugbegleiterin entgegenschreien. Dann greife ich in den Korb und entscheide mich für ein Schokoladenbonbon, in dem sich – laut Packung – flüssiges Karamel befindet.
Erkenntnis No.2 – Ich bin eitel.
Ich weiss jetzt, was Frauen morgens im Bad vor dem Spiegel machen. Sie betrachten sich. Zumindest stelle ich mir das so vor. Als ich diese Woche nämlich vor unserem Spiegel stand, bemerkte ich, wie die DDSD langsam eine Kontur in meinen Körper schneidet und die Silhouette verändert. Ich betrachte mich. Von vorne. Von der Seite. Und von hinten auch. Ich schließe die Augen und stellte mir vor wie ich denn nun in 6, 8 oder 16 Wochen aussehen werde, sollte ich die Diät erfolgreich fortsetzen können. In diesen Momenten, vor dem Spiegel, ist mein Entschluss über jeden Zweifel erhaben. Im Sommer gehören die Blicke am Strand mir. Mir alleine.
Dann klopft es an der Tür und ich wache auf. Meine Frau möchte auch ins Bad.
Erkenntnis No. 3 – Ich bin faul.
Ich hatte es vorher schon geahnt und meine Lehrer hatten es mir attestiert: Ich bin faul! Da macht sich Detlef seit Wochen die Mühe, mir seine vielen leckeren Gerichte näher zu bringen und all sein Streben prallt scheinbar an mir ab. Es gibt sie auch bei mir, die Geschmacksexplosionen. Nur leider im Vergleich zu den Kochkünsten von Tim Mälzer mit umgekehrten Vorzeichen.
Ich habe den Grund für mein Nichtkönnen analysiert, und stelle fest: Es ist nicht das fehlende Talent verantwortlich – es ist meine Faulheit beim Kochen. Es macht mir einfach keinen Spaß, Gemüse zu schnippeln oder Rezepte zu lesen.
Damit meine Diät trotzdem gelingt, habe ich pfiffige Strategien entwickelt. Bei meinem Lieblingsmexikaner (eigentlich ist er Brasilianer, kocht aber nur mexikanisch) bestelle ich mir mittags wahlweise das Chili oder den Salat mit Hähnchenbrust. Bei meinem Lieblingsdönerladen gibt es echtes Rindfleisch und nicht, wie sonst oft üblich, den Fleischbrei. Dort bestelle ich mir dann einen Fleischteller mit Salat.
Meine Frau hat mich leider durchschaut. Hundeblicke wirken gar nicht mehr, um sie zu überzeugen, mir vielleicht etwas „Konformes“ zuzubereiten. Im besten Fall klaue ich mir Übriggebliebenes und Erlaubtes von den Tellern von Frau und Kindern.
Fast wie ein Hund eben…
…, aber ich bin diszipliniert
Tja, ich habe nun seit Start zwei Kilo verloren. Das mag sich vielleicht nicht viel anhören. Es ist aber sichtbar und es fühlt sich gut an.
Selbst wenn nämlich der Teufel hinter jeder Ecke lauert und ich eigentlich ein fauler Hund bin, habe ich eine wichtige Eigenschaft für den Erfolg: Disziplin.
Das Bonbon, das ich mir aus dem Körbchen im Zug genommen habe, liegt gerade vor mir auf meinem Schreibtisch und wartet darauf am Samstag – meinem Loadtag – verspeist zu werden. Oh Gott, wie sehr freue ich mich schon darauf!! Meine Faulheit beim Training besiege ich mit festen Terminen in meinem Kalender. Und mit meiner tollen Silhoutte im Spiegel natürlich.
So, gleich mal meine Laufschuhe anziehen und loslaufen. Huch, während des Anziehens sehe ich im Spiegel, das die Schuhe auch mal wieder erneuert werden müssen.
Das werde ich machen. In der nächsten Woche…
Text: Fabien Röhlinger
Wie es Fabi in der ersten Woche mit dem Abnehmprogramm erging, lest ihr hier.
Wie es bei Fabi in der zweiten Woche mit dem Abnehmen klappte, lest ihr hier.