Als Vater von Dreien wollte er Gutes und Hochwertiges für seine Kinder kaufen und fand nicht den Laden der seinen Vorstellungen entsprach. Also eröffnete er kurzerhand 2010 den ersten rasselfisch München und brachte so endlich „richtig gutes Kinderzeug“ in die bayrische Hauptstadt.
Seit 2016 findet man den rasselfisch im neuen Münchner Werksviertel WERK3, auf dem ehemaligen Pfannigelände. Christian selbst lebt natürlich in der Nähe seines vierten „Babys“ und zwar in Ramersdorf, wo er selbst auch aufgewachsen ist.
Was hast du dir ganz anders vorgestellt, bevor du Kinder hattest?
Vater sein hat mich zu dem inspiriert, was ich nun mache. Auf der Suche nach besonderen Babysachen war ich so frustriert, dass ich kurzerhand selbst einen Laden gegründet habe, der das anbietet, was ich mir für meine Kinder gewünscht habe. Ich betreibe nun eines der besten Babyfachgeschäfte in München. Und das nicht außerhalb, sondern nahe am Zentrum gelegen, im hervorragend aus allen Richtungen erreichbaren neuen Werksviertel Mitte direkt am Ostbahnhof im ehemaligen Kultfabrik Gelände. Dass ich einmal mit den eigenen – nun drei – Kindern viele Baby- und Kinderprodukte ausgiebig ausprobieren und testen kann und dass die Bedarfe von Münchner Familien einmal mein Beruf werden, das hätte ich vor vielen Jahren nicht gedacht.
Wie würdest du deinen Erziehungsstil beschreiben?
Hmmm – eigentlich ganz „normal“…. Ich denke, dass wir auf der einen Seite viel zuhören, was die Kinder bewegt und uns in fast jeder freien Minute fragen, was können wir den Kindern heute bieten? Zum Beispiel gemeinsam Backen oder Marmelade machen? Basteln? Ausflug zum See oder Wildschwein Fütterung im Wald? In München ist alles so nah. Ich versuche, den Kindern nahezubringen, dass es viele tolle Aktivitäten gibt. Interesse für die Welt da draußen wecken, mit Geschwistern oder anderen Kindern Sozialverhalten lernen, Dinge ausprobieren, Spielen und Gewinnen & Verlieren lernen,…
Wir setzen aber auch ganz klar Grenzen. Zwei Beispiele: Es gibt kein Laufrad fahren ohne Helm. Punkt. Und es wird auch nicht eine Stunde über die Farbe der neuen Gummistiefel diskutiert, sondern nach fünf Minuten zwei Optionen zur Auswahl gestellt. Das erleichtert vieles und überfordert nicht die Kids. Und am wichtigsten ist, dass man stets selbst einhält, was man von seinen Kindern erwartet.
Was tust du am liebsten, wenn du mal ohne Kinder bist?
Zugegebenermaßen ganz trivial… weil der Zeitraum „ohne Kinder“ sich maximal auf die späten Abendstunden bezieht, ist die Canapé Ostwand mein bevorzugtes Ziel, meist mit einem Krimi oder einem Naturfilm. Das Credo lautet Entspannung. Allerdings dreht meine Frau manchmal spät Abends nochmal richtig auf und möchte am Liebsten mit mir über Produktneuheiten diskutieren. Und wenn mal wirklich (selten) alle ausgeflogen sind, dann liege ich am liebsten auf der Gartenliege und höre dem Zwölfuhrläuten von Maria Ramersdorf zu. Da fühlst du dich wie auf dem Land – mitten in München.
Was finden deine Kinder richtig blöd an dir?
Eigentlich nichts Weltbewegendes – sie nervt es meist, dass ich sie beim Essen manchmal ein wenig tadeln will: mal zur Abwechslung ein Vollkornbrot versuchen und nicht immer den geliebten Toast. Mal den lecker zubereiteten Salat aufessen und nicht nur drin rumstochern. Die Pizza einmal warm und als Ganzes essen, ohne die Inhalte ewig zu sezieren und am Tellerrand abzulegen… Ist so wie wahrscheinlich in fast jeder Familie… 🙂
Was ist das Schönste am Leben mit Kindern?
Man entdeckt die Welt wieder ganz neu. Der Schriftsteller de Croisset sagte „Es gibt viele Väter, die Kinder haben, aber es gibt nur wenige Kinder, die Väter haben“. Wer auf einen Spielplatz geht, versteht, was ich meine. Da sitzen unzählige AuPairs, Mütter oder Väter auf den Spielplatzbänken herum und quasseln was das Zeug hält, während die Kleinen im Sand herumstochern und die Umgebung beobachten… Es ist schon ein seltener Fall, wenn man mal einen Vater sieht, welcher sich mitten in den Sand dazu setzt und den frisch gebackenen Sandkuchen mit abgezupften Blümchen verzieren hilft… eher sind die Väter über ihr Handy gebeugt und kucken regelmäßig kurz, ob der Kleine noch da sitzt wo er vor einer Minute noch saß…
Wer sich mal auf die Ebene der Kleinen herab begibt, taucht in eine völlig andere Welt ein. Da wird der Marienkäfer, der gerade über Boden krabbelt, zum absoluten Highlight des Tages! Man sieht viele, für uns Erwachsene oft völlig selbstverständliche Dinge mit anderen Augen. Kinder sind so unglaublich begeisterungsfähig – man muss nur anfangen, die Begeisterung zu wecken. Mal selbst auf ein kleines Holzgerüst hochkraxeln. Mal im Pferdegalopp die letzten zehn Meter zum Kindergarten hopsen. Und dann schauen, mit welcher Freude die Kids das mit- und nachmachen… Wir haben die einmalige Chance, den Kindern ein gutes Vorbild zu sein und jeden Tag mit Freude gestalten zu können.
Was ist euer liebstes Familien-Rezept?
Unsere neue Crèpe Pfanne spielt zurzeit eine wichtige Rolle… der elfjährige Sohn zelebriert die dünnsten Crepes mit Nutella und Bananenscheibchen, die Neunjährige mit Marmelade und kunstvollen Sahneverzierungen a la haute cuisine und die Dreijährige steckt tolle Muster mit kleinen Blaubeeren darauf. Bei mir ist es dann eher Käse, Kräuter und Schinken darauf… Jeder kann den Belag wählen, auf den er Lust hat – und dann wird auch gerne mal wild hin und her probiert… das macht einen Riesenspaß.
Was sind eure Lieblingsempfehlungen für Unternehmungen?
Da als Einzelhändler das Wochenende in der Regel nur aus dem Sonntag besteht, zieht es uns meist raus aus München, um mal durchzuschnaufen. Zum Beispiel an die Aumühle zum Forellen füttern, spazieren (und rollern) gehen und danach noch einen geräucherten Saibling mitzumehmen. Man kann sogar bis Schäftlarn laufen. Klasse ist auch ein Radausflug durch den Perlacher Forst, erst auf den Mugl, dann zur Kugler Alm in den Biergarten mir tollen Spielareal für die Kinder.
rasselfisch, Atelierstraße 10, 81671 München, www.rasselfisch-muenchen.de