Im Mai 2020 initiierte Max Maendler gemeinsam mit Verena Pausder die Initiative #wirfürschule, die sich für eine Neuausrichtung des Bildungsssystems einsetzt. Im Interview spricht der Gründer der Lehrer:innenplattform eduki, wofür sie sich engagieren.
Anlässlich des #wirfürschule Hackathons 2021 spricht er über seine Motivationen und Erwartungen an eine Schule von Morgen.
Interview mit #wirfürschule-Initiator und eduki-Gründer Max Maendler
Ihr habt die Plattform Lehrermarktplatz, jetzt eduki im Jahr 2016 gegründet.
Was hat euch damals dazu motiviert, welche Vision hattet ihr bei der Entwicklung der Idee?
Wir haben den Traum von einer Schule, die unsere Kids so richtig gut auf ihre Zukunft, auf ihr Leben vorbereitet. Und die gleichzeitig allen Schüler:innen und Lehrer:innen jeden Tag Spaß macht.
Um solche Schulen zu ermöglichen brauchen Lehrer:innen die besten Werkzeuge und den besten Support. Wir haben uns deshalb dazu entschieden, die inspirierendste Lehrer:innen-Community zu bauen.
Seit der Gründung von Lehrermarktplatz sind mittlerweile fast fünf Jahre vergangen.
Was von eurer Vision von damals hat sich schon verwirklicht, und wo siehst du noch Luft nach oben?
Inzwischen nutzten die meisten deutschsprachigen Lehrer:innen unsere Plattform für die Unterrichtsvorbereitung. Jeden Monat werden Millionen Unterrichtsmaterialien geteilt. Das führt dazu, dass sich der Unterricht für Schüler:innen in Deutschland, Österreich und der Schweiz Tag für Tag ein bisschen verbessert.
Als nächsten Schritt wollen wir die Plattform für Lehrer:innen aus anderen Ländern öffnen. Seit Mai gibt es eine spanischsprachige Version, weitere Sprachräume werden folgen. Deshalb haben wir uns auch in eduki umbenannt.
Lehrer:innen sind die Akteur:innen im Bildungssystem, die im Alltag an vorderster Front stehen.
Wo siehst du ihre Rolle im Hackathon? Warum sollten unbedingt so viele Lehrer:innen wie möglich teilnehmen?
Wir wollen die Schule von Morgen gestalten. Niemand hat dazu mehr Erfahrung, mehr Ideen, mehr Wissen was funktioniert und was fehlt als die Lehrer:innen, die jeden Tag da draußen unterrichten.
Dieses Jahr geht es darum, gemeinsam festzulegen wie die Schule in Zukunft aussehen soll, welche Inhalte vermittelt werden sollen, an welchen Prinzipien und an welcher Vision sich künftig unsere Lehrpläne orientieren sollen. Die Ergebnisse werden dem BMBF und der KMK vorgelegt und fließen direkt in die bildungspolitischen Entscheidungen ein.
Nie gab es eine größere Chance, direkt an der Gestaltung der Schule von Morgen beteiligt zu sein. Deshalb erwarten wir, dass dieses Jahr ganz viele Lehrer:innen sich einbringen werden!
#wirfürschule 2020 ist spontan innerhalb von kürzester Zeit in einer gemeinsamen Anstrengung von Verena Pausder und dir auf die Beine gestellt worden. Mit eurer Begeisterung habt ihr ganz viele Menschen mitgerissen und viel Wandel angestoßen.
Was hat dich letztes Jahr am meisten beeindruckt, und was hat euch motiviert, auch in diesem Jahr einen Hackathon zu starten?
Verena und ich waren nur die Initiator:innen, die Anstrengung und Begeisterung kam vor allem von den hunderten freiwilligen Helfer:innen und den tausenden Teilnehmer:innen und Expert:innen selbst.
Mich hat besonders die Energie begeistert, die entstanden ist, weil Schüler:innen, Lehrer:innen, Eltern und andere Bildungsbegeisterte zusammen gekommen sind und gemeinsam etwas gestalten wollten.
Wenn die Zeit reif ist und alle sich auf ein gemeinsames Ziel einschwören, dann kann großes geschehen. Wir haben das Gefühl, dass 2020 ein Startschuss war.
Die Pandemie hat schonungslos offengelegt, wie rückständig unser Schulsystem ist, und das nicht nur was die digitale Ausstattung angeht. 2021 ist die Zeit gekommen, um grundlegende Veränderungen anzugehen.
Die Pandemie hat für einen riesigen Push in der Digitalisierung im Bildungssystem gesorgt.
Was denkst Du ist in diesem Rahmen die Rolle des Hackathons, und inwiefern unterscheidet sich das Ziel des Hackathon 2021 im Vergleich zum letzten Jahr?
Letztes Jahr ging es noch vor allem darum, schnell Lösungen für die Sondersituation zu finden, die durch die pandemiebedingten Schulschließungen entstanden war. Dieses Jahr geht es darum, das nächste große Update für unser Schulsystem zu lancieren.