01.-30.11.2023 – Wenn die Tage kürzer und das Licht weniger werden, bietet es sich an, mit Kindern in die Welt der Kunst und Literatur einzutauchen und sich von den vielfältigen bunten Bildern und Geschichten inspirieren zu lassen.
Die Ausstellungen im November in den Münchner Museen und Galerien bieten dafür einige gute Gelegenheiten.
Ausstellungen im November 2023 im Überblick
- bis 05.11.2023 – Otto. Die Ausstellung im Buchheim Museum
- bis 12.11.2023 – „Ein bisschen Magier bin ich schon …“ im Sudetendeutschen Museum
- verlängert bis 07.01.2024 – Tüftelgenies im Kindermuseum München
- 08.11.2023-07.01.2024 – Abschiedsprogramm im Stadtmuseum München
- bis 07.01.2024 – (K)ein Puppenheim – Alte Rollenspiele und neue Menschenbilder im Münchner Stadtmuseum
- bis 07.01.2024 – Ganz nah im Mensch und Natur Museum
- bis 28.01.2024 – 100 Jahre Planetarium im Deutschen Museum
- bis 31.01.2024 – Damien Hirst – The Weight of Things im MUCA
- bis 10.03.2024 – In anderen Räumen. Environments von Künstlerinnen 1956-1976 im Haus der Kunst
- bis 17.03.2024 – Tante Olgas Silberleuchter. Eine Münchner Familiengeschichte im Jüdischen Museum München
- bis 04.02.2024 – Mythos Spanien in der Kunsthalle München
- bis 10.02.2023 – Die ganze Welt riecht Lasterhaft nach Hunden, Katzen und Schnecken in der Internationalen Jugendbibliothek
- bis 07.04.2024 – Von Füchsen und Fabeln in der Internationalen Jugendbibliothek
- bis 14.07.2024 – Von Andy Warhol bis Kara Walker im Museum Brandhorst
Ausstellungen im November
Otto. Die Ausstellung
bis 05.11.2023, Buchheim Museum, mehr dazu
Wie viele Ottifanten haben es im Buchheim Museum in Bernried auf ein Gemälde geschafft? Die richtige Antwort kann noch bis zur Finissage am 5. November 2023, 11:00 Uhr, im Museum abgegeben werden.
Nach Einzelausstellungen in Hamburg, Frankfurt und Emden wurde es höchste Zeit für den Friesen, den Sprung nach Bayern zu wagen. Denn Otto ist auch ein Meister der Malerei. Und das nicht nur nebenher: Waalkes studierte Kunst an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg.
Während seiner Karriere als Komiker und Musiker ist er der Malerei und dem Zeichnen immer treu geblieben. Die Ottifanten sind zu seinem Markenzeichen geworden.
Die Schau umfasst rund 200 Gemälde und Zeichnungen, ergänzt durch Anschauungsmaterial aus Ottos Universum, Schallplattencover, Filmplakate und Originalrequisiten wie den Pilsumer Leuchtturm.
Dazu kommen Audio- und Videoproduktionen seiner legendären Auftritte – vom „Wort zum Montag“ über „Keili, die Seife, die bis in die Achselhöhle dringt“ bis hin zu „Susi Sorglos“ und „Harry Hirsch“.
„Ein bisschen Magier bin ich schon …“ – Otfried Preußlers Erzählwelten
bis 12.11.2023, Sudetendeutsches Museum, 12.11.2023, 13:00-18:00 Finissage mit Kindertheater
„Der kleine Wassermann“ und „Die kleine Hexe“, „Der Räuber Hotzenplotz“ und „Krabat“ gelten als Klassiker der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur und ihr Autor als einer der bedeutendsten Vertreter dieses Genres.
Seine Figuren und Erzählstoffe fand Otfried Preußler in seiner nordböhmischen Heimat, dem Isergebirge. Zum 100. Geburtstag des Autors geht die Ausstellung „Ein bisschen Magier bin ich schon …“ auf Spurensuche in Preußlers Erzählwelten.
Mit dem Smartphone und der kostenlosen App „Actionbound“ können die Kinder an verschiedenen Stationen Rätsel lösen, Aufgaben erfüllen und interaktive Herausforderungen meistern.
Zum Abschluss kommt noch einmal „Der Räuber Hotzenplotz“ auf die Bühne.
Tüftelgenies
verlängert bis 07.01.2024, Kindermuseum München, 17.11.2023: Vorleseaktion und Büchertausch
Geniale Erfindungen, spannende Tüfteleien und verrückte Geistesblitze. Darum geht es bei dieser Ausstellung für Kinder im Kindermuseum München. Fahrrad, Trampolin, Auto, Jeans, Skateboard, Zuckerwatte – das alles musste erst erfunden werden.
Aber von wem eigentlich? Und warum? Und welche war die erste Erfindung der Welt? An vielen Erfindungen haben die Menschen lange getüftelt, einige Erfindungen waren ein Missgeschick, andere Zufall.
Warum fürchteten sich die Menschen vor der ersten Dampflokomotive? Wie telefonierte man früher? Und sah der erste Computer so aus wie heute?
An den vielen Mitmachstationen gibt es interessante, spannende und lustige Geschichten rund um die Erfindungen zu entdecken. Hier dürfen sie die Erfindungen selbst ausprobieren, um etwas über sie zu erfahren.
Adventsbastel-Tipp: Am 30. November startet die Himmelswerkstatt mit ihren kostenlosen Mitmachwerkstätten für Kinder von sechs bis zwölf Jahren, anmelden könnt ihr euch ab dem 28. Oktober: Infos zur Himmelswerkstatt
Hin und weg
Abschiedsprogramm im Münchner Stadtmuseum, 08.11.2023-07.01.2024, Eintritt frei
Nutzt die Gelegenheit unbedingt, denn am 8. Januar 2024 schließt das Museum für eine Generalsanierung für mehrere Jahre seine Türen.
Der Gebäudekomplex wird baulich und konzeptionell für die Zukunft gerüstet und dafür umfassend umgebaut. Vor seiner Schließung feiert das Museum zwei Monate lang Abschied und lädt alle dazu ein! Ab 8. November können alle Besucherinnen und Besucher sämtliche Sonder- und Dauerausstellungen bei freiem Eintritt besuchen.
Das umfangreiche Veranstaltungsprogramm wartet unter anderem mit einer Neuauflage der Musikbaustelle „KOLLABS“, der partizipativen Lichtinstallation „Leihgabe“, Lesungen in den Ausstellungen, Figurentheater, Konzerten, Führungen und Workshops sowie einer „Langen Nacht“ am Abend vor der Schließung auf.
(K)ein Puppenheim – Alte Rollenspiele und neue Menschenbilder
bis 07.01.2024, Münchner Stadtmuseum, mehr dazu
Puppen sind in vielen Bereichen unseres Lebens präsent und üben eine beträchtliche Anziehungskraft aus – sei es im Kinderzimmer, auf dem Jahrmarkt oder auf der Theaterbühne.
Sie faszinieren nicht nur als figürliche Nachbildungen des Menschen, sondern auch als Verkörperung geheimer Wünsche, Ängste und Begierden.
So werden sie zum Spiegel der Gesellschaft und ihrer vielfältigen Rollenbilder in Geschichte und Gegenwart. Eine große Bandbreite an Figuren besitzt die Sammlung Puppentheater/Schaustellerei des Münchner Stadtmuseums, die als eine der weltweit größten ihrer Art gilt.
Ganz nah – Kleine Käfer ganz groß
bis 07.01.2024, Mensch und Natur Museum, mehr dazu
„Gott scheint eine übertriebene Vorliebe für Käfer zu haben“, soll der Evolutionsbiologe John Haldane geantwortet haben, als ihn ein Theologe fragte, was uns die Schöpfung über deren Urheber verrät.
Hintergrund ist, dass die Käfer mit 380.000 bekannten Arten so etwas wie das Erfolgsmodell der Evolution sind.
Grund genug, diesen Tieren eine kleine, aber feine Sonderausstellung zu widmen. Insgesamt sind es 17 großformatige Fotografien von Käfern, die der Augsburger Fotograf Thomas Büchsemann mithilfe spezieller Aufnahmeverfahren im Naturkundemuseum Augsburg gemacht hat.
100 Jahre Planetarium
bis 28.01.2024, Deutsches Museum, 01.11.2023 geschlossen, ansonsten täglich Sternenshows
Im Jahr 1923 wurde auf der Museumsinsel in München eine technische Neuheit vorgestellt, die sich von dort aus um die Welt verbreiten sollte: das Projektionsplanetarium. Der künstliche Sternenhimmel begeisterte schon damals die Besucher:innen.
Das Jubiläum feiert das Deutsche Museum mit der Sonderausstellung „100 Jahre Planetarium“ mit einmaligen Exponaten, spektakulären Aufnahmen und einem mobilen Planetarium mit Sternenshows für alle ab sechs Jahren wie „Sternenhimmel über München“, „Von der Erde ins Universum“ oder „Ausgerechnet unser Universum“.
Damien Hirst – The Weight of Things
bis 31.01.2024, MUCA München, Besuch empfohlen ab 12 Jahren, mehr dazu
Erstmals in Deutschland sind einige der ikonischsten Werke von Damien Hirst in einer großen Solo-Ausstellung im Museum of Urban and Contemporary Art zu sehen.
„For the Love of God“ (2007), Damien Hirsts berühmter Platinabguss eines menschlichen Schädels, besetzt mit 8.601 Diamanten, wird ebenfalls in der großen Überblicksausstellung des Künstlers im MUCA zu sehen sein, in einer Sonderausstellung zeitlich limitiert nur bis Ende Januar 2024.
Die Ausstellung umfasst einige von Hirsts ikonischsten Serien, darunter Natural History (Formaldehyd-Skulpturen), Spin Paintings, Medicine Cabinets, Treasures from the Wreck of the Unbelievable, Cherry Blossoms sowie Spot- und Butterfly-Paintings.
Mythos Spanien – Ignacio Zuloaga 1870-1945
bis 04.02.2024, Kunsthalle München, 01.11., 22.11.2023: Kinderführungen; 24.11.2023: Kunst mit Baby-Führung
Nach der Erfolgsausstellung zum Werk von Joaquín Sorolla könnt ihr nun seinen Rivalen Ignacio Zuloaga, den Maler der „spanischen Seele“, näher kennenlernen.
Denn die Kunsthalle München zeigt mit rund 90 Werken die erste umfassende Ausstellung über den spanischen Maler Ignacio Zuloaga in Deutschland. Kaum ein:e Künstler:in hat die Vorstellung, die man sich um 1900 im Ausland von Spanien machte, so sehr geprägt wie er.
Toreros und temperamentvolle Flamenco-Tänzerinnen; Bettler:innen, Kleinwüchsige und Hexen, die das künstlerische Erbe von Diego Velázquez und Francisco de Goya aufrufen, sind in der Ausstellung zu sehen.
Die ganze Welt riecht lasterhaft nach Hunden, Katzen, Schnecken
bis 10.02.2024, Internationale Jugendbibliothek, mehr dazu
Mit dem „Findefuchs“ und „Es klopft bei Wanja in der Nacht“ hat Reinhard Michl Geschichten illustriert, die zu Klassikern der Kinderliteratur wurden.
Beide Bücher zeichnen sich durch eine große Verbundenheit mit der Natur und der Tierwelt aus, die Reinhard Michl realistisch und mit einem ausgeprägten Sinn für Stimmungen einfängt.
Seine Katzen, Hunde, Füchse oder Bären sind keine niedlichen Kuscheltiere, sondern freie Wesen, die in romantischen Landschaften leben.
Anlässlich seines 75. Geburtstags zeigt die Internationale Jugendbibliothek einen Querschnitt des überreichen Lebenswerks aus 50 Jahren. Originale zu seinen bekannten Kinderbuchklassikern, Skizzen, freie Arbeiten und illustrierte Briefumschläge.
In anderen Räumen. Environments von Künstlerinnen 1956-1976
bis 10.03.2024, Haus der Kunst, 24.11. 2023: Open House; 04.11., 18.11.2023: Familienführungen; 13.11.2023: „Baby hört mit“-Führung
Die Gruppenausstellung im Haus der Kunst beleuchtet die grundlegenden Beiträge von Frauen zur Geschichte der Environments.
Nach drei Jahren der Recherche und Entwicklung präsentiert das Haus der Kunst eine wegweisende Ausstellung als Teil seiner fortlaufenden Neubewertung bislang übersehener Geschichten.
Die Ausstellung zeigt Werke dreier Generationen von Künstlerinnen aus Asien, Europa sowie Nord- und Südamerika und definiert den etablierten künstlerischen Kanon neu, indem sie die entscheidende Rolle von Frauen bei der Entwicklung immersiver Kunst herausstellt, die einen nachhaltigen Einfluss auf die Bildende Kunst ausgeübt haben.
Die Ausstellung umfasst maßstabsgetreue Rekonstruktionen und die Dokumentation von zwölf Schlüsselwerken der Künstlerinnen: Judy Chicago, Lygia Clark, Laura Grisi, Aleksandra Kasuba, Lea Lublin, Marta Minujín, Tania Mouraud, Maria Nordman, Nanda Vigo, Faith Wilding und Tsuruko Yamazaki.
Tante Olgas Silberleuchter. Eine Münchner Familiengeschichte
bis 17.03.2024, Jüdisches Museum München, juedisches-museum-muenchen.de
Während der NS-Zeit wurden Jüd:innen durch zahllose Gesetze ausgegrenzt und entrechtet. 1939 wurde eine Verordnung erlassen, die sie dazu zwang, Schmuck und wertvollen Hausrat abzugeben. Auch die Münchnerin Olga Maier musste sich von ihren silbernen Kerzenleuchtern trennen.
Lange Zeit blieb die Geschichte der Leuchter im Dunklen und Olga Maier, die 1942 in Treblinka ermordet wurde, ein anonymes Opfer der Schoa. In der Studienraumausstellung im Jüdischen Museum München wird ihre Geschichte und die ihrer Familie, die heute in die ganze Welt verstreut ist, erzählt.
Gleichzeitig soll an diesem Leuchterpaar exemplarisch die systematische Ausraubung und Verfolgung von Jüdinnen und Juden während der NS-Zeit aufgezeigt werden.
Von Füchsen und Fabeln
bis 07.04.2024, Internationale Jugendbibliothek, mehr dazu
„Die Grille und die Ameise“, „Der Hase und die Schildkröte“, „Die Stadtmaus und die Landmaus“ oder „Der Rabe und der Fuchs“ – Tierfabeln spielen im kinderliterarischen Kosmos eine große Rolle.
In klassischen Texten machen Tierfiguren menschliches (Fehl-)Verhalten sichtbar und formulieren vielfach klare moralische Wertungen.
Die Ausstellung stellt Fabeltexte und ihre Illustrationen vor: Aufgespannt wird ein breites Panorama mit Fabeln und Tiergeschichten aus aller Welt – so beispielsweise von John Kilaka aus Tansania, der seine Geschichten in der Tradition des Tingatinga-Stils gestaltet.
Von Andy Warhol bis Kara Walker
bis 14.07.2024 – Museum Brandhorst, mehr dazu
Kunst kann uns berühren, empören, erfreuen. Sie kann uns zweifeln oder träumen lassen, sie kann uns überraschen und zum Staunen bringen, und manchmal lässt sie uns mit neuen Fragen zurück.
Die Ausstellung mit Werken der Sammlung Brandhorst tut all das. Sie arbeitet mit Gegensätzen und Wahlverwandtschaften, mit historischen Korrespondenzen und verbindenden Themen.
Dabei stellt sie Klassiker der Sammlung von Andy Warhol und Alex Katz bis Jean-Michel Basquiat in Dialog mit spektakulären Neuerwerbungen aus den letzten Jahren.
Werke von Jana Euler, Keith Haring, Louise Lawler, Pope.L, Kara Walker und vielen mehr werden erstmalig im Museum präsentiert. Auf jeden Fall auch für Kinder eine sehenswerte Ausstellung.
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