16.-18.06.2023 – Anlässlich des runden Geburtstags gibt es ab sofort viele spannende Infos zur Feierwerk-Historie, eine Fotogalerie und Statements sowie Anfang Mai das Feierwerk Magazin und im Juni die ultimative Jubiläums-Sause.
Schon 40 Jahre Feierwerk – wer hätte das gedacht? Erfahrt, wie alles begann und wie immer neue Projekte entstehen. Denn auch wenn das Feierwerk schon eine etablierte Münchner Größe ist – von einem Zurücklehnen oder sich auf den geernteten Lorbeeren ausruhen, kann keine Rede sein.
Wie alles begann
Eingefleischte Münchner Kultur dank einer anfänglich studentischen Initiative
Alles begann im Jahr 1983. Ein von Pädagogikstudent:innen organisiertes Stadtteilfest im Hirschgarten und die Vision einen Liveclub für lokale und regionale Künstler:innen aufzubauen bildeten den Startschuss der Reise.
Aus diesem ersten Gedanken entwickelte sich eine gemeinnützige Organisation, die mit jährlich ca. 6.000 Veranstaltungen und Angeboten rund eine Viertelmillion Besucher:innen erreicht.
Der Traum, Kinder- und Jugendkultur im Verhältnis zur tradierten Kultur als gleichwertig und förderungswürdig in den öffentlichen Diskurs einzubringen, gab den nötigen Antrieb, im Nachhinein eine einmalige Münchner Geschichte markiert zu haben.
Es sind nach wie vor Konzerte und Livekultur die den Schwerpunkt der Veranstaltungen bilden. Bei ca. 500 Jugendkulturveranstaltungen pro Jahr bringt Feierwerk ca. 1.000 Künstler:innen und Bands in seine über die Stadtgrenzen hinaus renommierten Spielstätten in der Hansastraße – die Hälfte davon kommt aus München.
Der Aufbau der Hansa 39
Nach vielen mobilen Aktionen wie den „Rockzelten“, bei diversen Stadtteilfesten, dem Start des Bandwettbewerbs „Rock Feierwerk“ (heute das „Sprungbrett Förderprogramm“) und dem Betrieb der provisorischen Riesenlocation „Mollhalle“ zum „Internationalen Jahr der Jugend 1985“, baute Feierwerk mit der „Hansa 39“ eine feste Spielstätte für Konzerte und jugendkulturelle Veranstaltungen auf.
Zudem zog man wegen der Proberaummisere mehrmals zum „öffentlichen Üben“ vor das Rathaus, organisierte Workshops wie die „Münchner Rock Blues Jazz -Tage“, sorgte 1992 für den „Rock Sommer“-Neustart auf der Seebühne im Olympiapark und vieles mehr.
Das legendäre Feierwerk Sommerfest zog Mitte der 90er Jahre an zehn Tagen ca. 100.000 Besucher:innen an. Die Hansa 39 ist das Urgestein und „Auditorium Maximum” der Feierwerk-Locations. Viele Besucher:innen assoziierten lange das gesamte Feierwerk mit diesem Club, der Ende November 1985 zum ersten Mal bespielt wurde.
Feierwerk für Kinder
In den 40 Jahren hat sich der Verein enorm weiter entwickelt. Es gibt mittlerweile fünf Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und Familien an verschiedenen Standorten im gesamten Stadtgebiet.
Hier finden sie eine große Vielfalt an Möglichkeiten, Kultur zu erleben, zu lernen und selber zu machen. Auch Radio Feierwerk, die Ausstellungsfläche Farbenladen und ein Nachbarschaftstreff zählen zum aktuellen Repertoire.
Herzensangelegenheiten sind die FIRM, Fachstelle gegen Rechtsextremismus, mit der Feierwerk Flagge zeigt, und die Feierwerk Fachstelle Pop zur Förderung, Vernetzung und Interessenvertretung der popkulturellen Szenen in München.
1991 – Der Dschungelpalast und die Südpolstation
Im Jahr 1991 eröffnete der Dschungelpalast in der Hansastraße 41 mit einem Kultur- und Kreativangebot für Kinder ab drei Jahren – seit 2010 auch anerkanntes Mehrgenerationenhaus.
Und in Neuperlach-Süd die – anfänglich provisorisch in Containern und Zelten untergebrachte – Kinder- und Jugendfreizeitstätte Südpolstation, die heute das gesamte Jahr über eine angesagte Anlaufstelle für diverse Workshops und Treffs für Kinder und Jugendliche ist.
1993 – Radio Feierwerk: Frenquenz 92,4
Das medienpädagogische Projekt Radio Feierwerk sendet seit 1993 auf der Frequenz 92,4. Seit dem Jahr 2000 organisieren Radio Feierwerk und die Südpolstation die Prix Jeunesse Kinderjury, an deren Realisierung sich alle zwei Jahre rund 750 engagierte Freiwillige im Alter von 9-92 Jahren beteiligen.
So eröffnet das Feierwerk Radio Kindern und Jugendlichen eine öffentliche Fläche, ihre Belange, Themen und Sorgen einem breiten Publikum vorzulegen.
Seit 2023 gibt es zudem die Sendung Mein Minimorgen von Radio Feierwerk. Dies ist ein innovatives Sendeformat für alle kleinen Frühaufsteher:innen. Das Besondere daran – nicht nur die Zielgruppe ist jung.
Dort werden die Themen der wöchentlichen Sendungen für Kinder von Kinder ausgedacht und von ihnen auch selbst moderiert. Gedacht ist die Sendung für Kinder ab drei Jahren.
Mitte der 2010er-Jahre
Nach teils langjährigen Provisorien auf grünen Wiesen wie die Südpolstation oder das Trafixx in Obersendling, konnten sie Mitte der Zehnerjahre endlich in Neubauten umziehen. Hinzu kamen die Funkstation in Schwabing-Freimann sowie das Tatz und der schon erwähnte Nachbarschaftstreff in Sendling- Westpark.
In den Einrichtungen stehen den jungen Besucher:innen neben den offenen Treffpunkten auch Radiolabore, Werkstätten, Tonstudios und Proberäume zur Verfügung.
Ob mit drei, zehn, fünfzehn Jahren oder als junger oder älterer Erwachsener, überall quer durch das gesamte Stadtgebiet kann man auf unterschiedlichsten Ebenen coole Sachen im Bereich junge Kunst, Musik und Kultur machen.
Junge Musikinteressierte zum Beispiel schnuppern bei Workshops mal in die Materie rein, nutzen die Proberäume und machen beim Sprungbrett erste Auftrittserfahrungen.
Dabei eignen sie sich im „Bandcamp“ Know-How über das Musikbusiness an und spielen beispielsweise auf den größeren Feierwerk-Bühnen als Support für bekanntere Acts.
Neue Zeiten im Feierwerk mit der L-O-K
Das L-O-K: Underground-Club ohne Türsteher:in und der Ort für Elektroakustik/DJ- und Feierkultur
In einem ehemaligen L-O-K-schuppen auf der Nordseite des Feierwerk-Geländes experimentierte man mit der Idee einer Plattform für die junge Theater-, Kabarett- und Comedy-Szene.
Die als „Theater Lokomotive“ bekannte Halle verwandelte sich dann ab 1998 bis zum Abriss im Jahr 2002 zur „L-O-K, einem Ort für Elektroakustik/DJ- und Feierkultur.
Elektronische Musik wurde endlich ernst genommen und die Zusammenarbeit mit (Jugend-) Szenen – statt ausschließlich mit Musiker:innen und Bands – brachte einen Perspektivwechsel bis 2003 der Bagger kam.
Mit dem Start des Sound of Munich Now Festivals wurden weitere Visionen im Jahr 2009 wahr. Das Festival präsentiert seither das Beste, was Münchens Musikszene zu bieten hat.
Suche nach Dialog mit der Münchner Verwaltung
Von Anfang an suchte und gestaltete Feierwerk den Dialog an den Schnittstellen zwischen den Szenen, der Verwaltung sowie der Stadtpolitik und ist für die Stadt München ein kompetenter und unverzichtbarer Ansprechpartner für sämtliche Belange im Bereich Jugendkultur.
Ein gelungenes Beispiel dafür ist Listen to Munich, Münchens erste Pop-Konferenz, mit der die bei Feierwerk angesiedelte Fachstelle Pop ein großartiges Format initiiert hat.
Magazin im Mai und große Feierlichkeiten im Juni
Wahr gewordene Visionen und 1.000 gute Gründe, um jetzt kräftig zu feiern. Im Rahmen des Jubiläums erscheint Anfang Mai das Feierwerk Magazin.
Wenn das nicht schon genug wäre, wird es vom 16.-18.06.2023 ein kunterbuntes Kinder-, Jugend- und Familienprogramm an mehreren Standorten sowie coole Konzerte auf dem Feierwerk-Gelände in der Hansastraße geben.
Weitere Einzelheiten zu dieser wahren Erfolgsgeschichte, Bilder und Presseberichte im Laufe der 40 Jahre findet ihr unter Feierwerk Blog. Die Termine der festlichen Veranstaltungen werden in Kürze bekannt gegeben und können dann unter Feierwerk oder in unserem Veranstaltungskalender aufgerufen werden.