Dass das Homeoffice mit Kinder gar nicht so leicht ist, habt ihr sicher in den letzten Tagen schon mitbekommen. Wie es aber mit ein paar einfachen Regeln und Absprachen klappen kann, zeigen wir euch in unseren Top 10.
Dass das Homeoffice mit Kindern anstrengend sein kann, ist keine Frage. So ist die plötzliche Situation doch eine Herausforderung und ungewohnt für alle. Wir haben zehn Tipps fürs Homeoffice mit Kind für euch, damit ihr in den kommenden Wochen möglichst stressfrei arbeiten könnt.
1 / Die Situation erklären
Die meisten von euch haben bereits versucht, euren Kindern näher zu bringen, was sich in diesen Wochen abspielt und was sich eigentlich hinter dem Wort Corona verbirgt. Doch auch, dass die meisten Mitglieder in der Familie ab sofort zu Hause sind und es dennoch nicht für alle Ferien heißt, ist eine ungewohnte Situation, die bei vielen Kindern Fragen aufwerfen.
So solltet ihr am besten ausführlich über die Situation sprechen und erklären, wie es in den kommenden Tagen weiter geht, denn nur so klappt es, ein Verständnis bei Kindern als auch den Erwachsenen zu erschaffen. Gebt euren Kindern Zeit und Raum, Fragen zu stellen oder erklärt in stressigen Situationen nochmal, warum Mama und Papa in diesen Wochen zu Hause arbeiten und dafür auch die ein oder andere ruhige Minute brauchen. Es heißt also mehr als denn je: Kommunikation ist das A und O.
Wer noch ein bisschen Hilfe beim Erklären der Situation braucht, dem sei dieses tolle Video ans Herz gelegt:
2 / Routinen beibehalten
Auch wenn die Situation derzeit ein hohen Maß an Flexibilität erfordert, sollten für euch als auch eure Kinder alltägliche Routinen beibehalten werden. So erhält jedes Familienmitglied ein Stück Struktur. Dabei muss der Wecker nicht wie jeden morgen um 6:00 Uhr klingeln, dennoch solltet ihr euch richtige Kleidung anziehen und beispielsweise nicht den ganzen Tag im Schlafanzug verbringen. Klingt zwar verlockend, aber so kommt man schneller in die Gänge und die fünf Wochen zu Hause bieten noch genug Zeit, um am Wochenende mal rumzulümmeln.
Auch eure Kindern werden mit den morgendlichen Routinen, die sie sonst vor dem Gang zur Kita oder zur Schule erleben, besser und geregelter in den Tag starten. Natürlich dürfen aber auch immer Kompromisse eingegangen werden.
3 / Mit euren Kinder einen Plan machen
Ein Plan ist in diesen Tagen unabdingbar und wird meist auch von den Kindern selbst gefordert. Denn wie in der Schule oder Kita, brauchen sie Strukturen, um sich mit der neuen Situation zurechtzufinden. Setzt euch als Familie zusammen und arbeitet eine Art Stundenplan aus.
Hier werden beispielsweise Zeiten für gemeinsame Mahlzeiten festgelegt, Routinen eingetragen, Spielzeiten, in denen zusammen mit Mama oder Papa gespielt werden kann, oder aber auch Zeiten, in denen Schule beziehungsweise Arbeit Priorität haben. Für kleinere Kinder eigenen sich alternativ auch Zeiten, in denen sie alleine spielen oder malen können.
Sobald der Plan fertig ist, wird er gut sichtbar für alle Familienmitglieder aufgehängt: zum Beispiel am Kühlschrank.
4 / Homeoffice für Eltern und Kind einrichten
Damit das Homeoffice auch gelingt, solltet ihr euch einen geeigneten Platz aussuchen, an dem ihr euch wohl fühlt und genug Freiraum habt. Aber nicht nur die Großen sollten ihr eigenes Office bekommen, auch die Kleinen brauchen einen Bereich, in dem sie basteln, malen und spielen können und gleichzeitig in der vertrauten Atmosphäre ihrer Eltern sind. Besonders für Kleinkinder, die ein stärkeres Bedürfnis nach Mama und Papa haben, ist dies wichtig.
5 / Zu zweit ist es einfacher
Wer gemeinsam mit seinem Partner die Zeit im Homeoffice verbringt, kann sich glücklich schätzen, denn die auftretenden Stresssituationen lassen sich leichter entzerren. So können sich Eltern beispielsweise die Betreuungszeit aufteilen. Vormittags kümmert sich der eine um die Kinder und der andere arbeitet konzentriert und nachmittags wird dann getauscht.
Dabei sollte den Kindern erklärt werden, wann Mama- und wann Papa-Zeit ist. Verdeutlichen kann man dies zum Beispiel auch durch eine räumliche Trennung. Wenn Mama im Arbeitszimmer am Schreibtisch sitzt, hat sie eine Pause zum Arbeiten, während Papa am Esstisch zu jeder Zeit angesprochen werden kann und für die Kinder da ist.
6 / Mittagsschlafzeiten nutzen
Es klingt so banal, aber ist dennoch ein wertvoller Tipp. Sobald die Kinder im Bett zum Mittagsschlaf liegen, solltet ihr einmal durch Schnaufen und euch dann an die Arbeit machen, denn so ruhig wie jetzt, wird es erst wieder am Abend.
Nachteulen können natürlich auch dann weiter arbeiten, aber irgendwann möchte man selbst ja auch mal ins Bett, um für den nächsten Tag ausgeruht zu sein. Also lasst das Geschirr in der Spüle stehen und setzt die Priorität auf eure Arbeit. Um das dreckige Geschirr kann man sich dann auch noch kümmern, wenn die Kleinen wieder wach sind.
7 / Mittagessen vorbereiten
Am schönsten ist es, gemeinsam mit den Kindern das Essen vorzubereiten, denn sie lernen nicht nur etwas, es macht auch noch Spaß. In den kommenden Wochen wird es aber auch immer wieder die Situation geben, in der man mitten in der Arbeit steckt und dann kommt: „Mama, ich hab Hunger!“
Vielleicht braucht man aber doch noch zehn Minuten, um seine Aufgabe fertig zu bekommen? Dann ist es super, wenn man schonmal das Mittag vorbereitet hat und es nur noch schnell warm machen muss. Dieses Chilli sin Carne lässt sich beispielsweise prima vorbereiten und am nächsten Tag wieder aufwärmen.
8 / Beschäftigung anbieten
Langweile kann super oder super stressig sein. Entweder die Kinder werden von ganz alleine kreativ oder sie maulen rum, weil sie nicht schon wieder malen oder Burgen bauen wollen und einfach nichts mit sich anzufangen wissen. Normalerweise würden wir hier natürlich empfehlen, die Langweile zuzulassen, denn auch das brauchen Kinder mal und müssen sie lernen. Wenn man aber versucht zu arbeiten, kann das eine ganz schöne Geduldsprobe und ziemlich herausfordernd sein. Darum unser Tipp: Sorgt für einen Plan B.
Entwickelt beispielsweise frühzeitig mit euren Kindern Ideen, was man in der kommenden Zeit so alles machen kann und worauf sie Lust haben? Vielleicht schwebt ihnen ja ein Projekt vor, was sie schon immer mal machen wollten? Ein Kochbuch gestalten, ein Theaterstück ausdenken, einen Podcast für Oma und Opa aufnehmen oder ein paar Postkarten basteln. Vielleicht freuen sich die Kinder aber auch einfach nur mal einen Film oder die Sendung mit der Maus zu gucken, die ab sofort jeden Tag auf WDR um 11:30 Uhr ausgestrahlt wird.
9 / Work-Life-Balance
Leichter gesagt als getan, denn wenn man im Homeoffice ist, könnte man doch eigentlich immer etwas für die Arbeit tun. Anders als im Büro geht man hier nicht einfach aus der Tür hinaus und lässt seinen Arbeitsberg und Computer da. Nochmal schnell Mails checken, hier einen Artikel schreiben, oder doch noch mal was recherchieren?! Stop!
Sobald ihr euer Arbeitspensum für diesen Tag erledigt habt, solltet ihr auch aufhören und euch anderen Dingen widmen, denn irgendwann muss jeder mal abschalten.
10 / Sich nicht stressen lassen
Das sagt sich so leicht daher, denkt jetzt der eine oder andere. Aber unser zehnter Tipp ist wohl der wichtigste, denn nicht nur für euch, auch für eure Kindern ist die nächste Zeit eine große Herausforderung. Wenn ihr also mal merkt, dass euer Stresslevel immer mehr ansteigt, nehmt euch eine Pause und erklärt dies.
Solange ihr euren Kids zu verstehen gebt, dass nicht sie der Grund sind, sondern auch Mama und Papa mal kurz Zeit für sich brauchen, trifft man häufiger auf Verständnis, als man zunächst vielleicht glaubt. Gleiches gilt natürlich auch umgekehrt.