Was brauchen unsere Kinder um fit für die Schule zu sein? Unsere Gastautorin Steffi Ederer, Lerntherapeutin und Gründerin des familyroom, gibt uns wertvolle Tipps für die aufregende Zeit vor dem Schulstart.
Wer kennt den Satz nicht. „Jetzt geht der Ernst des Lebens los…“ Häufig wird der Beginn der Schule von uns Erwachsenen unterbewusst negativ beeinflusst. Unsere Erfahrungen und auch Ängste können zu Verunsicherungen führen. Aber was erwartet uns und unsere Kinder mit diesem neuen Lebensabschnitt? Was wollen wir unseren Kindern denn eigentlich auf dem Weg in die Schule mitgeben – auf was sollten wir uns gefasst machen und gibt es irgendwas, was wir vor der geplanten Einschulung beachten sollten? Steffi Ederer unsere Gastautorin bringt Licht ins Dunkel.
Als Lerntherapeutin trifft Steffi nicht selten auf Eltern die von folgenden Aussagen ihrer Schulkinder berichten: „Ich bin dumm!“, „Vor Proben kommt es immer wieder zu Angstattacken.“ Kinder berichten von Mobbing unter den Mitschülern, wegen schlechten Leistungen in der Schule oder anderen Themen. Im schlimmsten Fall führt das zum Abfallen in jeglichen Schulfächern wegen wiederkehrenden Misserfolgen bis hin zum Schulversagen und Schulängsten. Die seelische Gesundheit der Kinder ist in Gefahr und sie brauchen genau eins: Unterstützung und zwar von uns Eltern! Mit diesen Artikel möchte sie als Lerntherapeutin auf die Bedeutung der Prävention von Teilleistungsstörungen wie Legasthenie, Dyskalkulie und der Beeinträchtigung AD(H)S sowie der leistungsfreien und spielerischen Vorbereitung auf die schulische Laufbahn der Kinder aufmerksam machen. Aber auch ein wenig die Angst und den Leistungsdruck, welcher schon vor dem Beginn der Schule auf uns Eltern und Kindern lastet herausnehmen. Wie können wir unseren Kindern also einen guten Start in die Schule ermöglichen?
1. Positive Erwartungshaltung
Blickt positiv in Richtung Schule, freut euch gemeinsam mit eurem Kind auf die neue Herausforderung und versucht die oben genannten Sätze zu vermeiden!
Lasst euer Kind über die Lernprozesse die es macht selbst entscheiden. Bietet eurem Kind verschiedene Möglichkeiten um Erfahrungen zu machen. Vorgaben und gezieltes Lernen kann die Motivation der Kinder enorm reduzieren.
2. Geplante Spielzeit – Qualitative für euch und euer Kind!
Geplante Spielzeiten bieten viel Freude aufeinander, fördert die Bindung und das
Vertrauen und wirkt sich gleichzeitig gut auf das Selbstbewusstsein des Kindes aus.
Zusätzlich stellt dies ein Ausgleich zum Alltag und später zum Lernen dar.
3. Vorläufermerkmale
Die Einschulung ist nicht die „Stunde Null“ des Schriftsprach- und Rechenerwerbs. Die neurokognitive Forschung hat gezeigt, dass für einen erfolgreichen Erwerb dieser Fertigkeiten, Vorläufermerkmale benötigt werden, auf denen die Grundschuldidaktik aufbauen kann. Defizite fallen oft erst im späten Grundschulalter auf und können empfindliche Folgen für die psychische Gesundheit unserer Kinder, deren Lernmotivation und die Ausbildung der Lese-/Rechtschreib- und Rechenschwächen haben. Habt ein offenes Auge dafür und informiert euch über die verschiedenen Vorläufermerkmale. Infos hierfür findet ihr bei mir in der Praxis.
4. Schaffen von Erfolgserlebnissen – Stärkung des Selbstbewusstsein
Häufig entwickeln Kinder durch das wiederholte Erleben von Misserfolgen ein negatives Selbstkonzept und weitere Begleiterscheinungen. Auch hier gilt. Die Kinder über Ihre Lernprozesse entscheiden zu lassen. So bringen wir unsere Kinder kaum in die Situation Misserfolge zu erleben.
Liegt in der Familie eine Prädisposition für eine Legasthenie, Dyskalkulie oder AD(H)S vor, hat das Kind bei der Schuleinschreibung bzw. im Verlauf seiner Entwicklung in verschieden Bereichen zu kämpfen oder wird es um ein Jahr zurück gestellt, ist eine lerntherapeutische Förderung mit gezielten Einsatz wissenschaftlich evaluierter Programme von großer Bedeutung. Aktuelle Studien zeigen, dass durch diese Prävention die Schwere der Problematik und die Belastung durch Sekundärsymptome wesentlich verringert werden kann.
Die frühe lerntherapeutische Intervention darf hierbei nicht als eine Art Nachhilfe vor der Einschulung missverstanden werden. Auch die Tendenz zur frühen Verschulung von Kindergärten oder Vorschulen ist wenig hilfreich. Wichtig ist es, jeglichen Leistungsdruck zu vermeiden, den Kindern spielerisch eine positive Einstellung zum Lernen zu vermitteln und die intrinsische Motivation aus ihnen heraus zu kitzeln. Ganz nach dem Motto:
Die kindgemäße Lernform ist das Spiel! Durch die gezielte Beobachtung und das passgenaue Angebot werden die Vorläufermerkmale des Schriftsprach- und Rechenerwerbs spielerisch ausgebildet, die sozial- emotionale Entwicklung gestärkt und Risikomuster im Verhalten erkannt.
Ebenso weiß man heute, dass die Prävention von Teilleistungsstörungen bei weitem wirksamer ist, als deren Behandlung. Dies setzt allerdings eine Sensibilität für das Thema vor dem Auftreten von Problemen voraus. Die übliche logopädische oder ergotherapeutische Betreuung vor der geplanten Einschulung ist sicher oft hilfreich, jedoch wäre zusätzlich in vielen Fällen eine gezielte lerntherapeutische Vorbereitung auf die schulischen Anforderungen ein entscheidender Bestandteil des Weges. Mehr Informationen zum Thema finden Sie in der Praxis Familyroom in München Haidhausen. Ebenso bietet der familyroom für die Vorschule und den Beginn der Schulzeit verschiedene Fördermaßnahmen und Unterstützung wie hier im Artikel beschrieben an.
Familyroom, Steffi Ederer, Metzstraße 36, 81675 München www.family-room.de
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