Anna Böttcher, Schauspielerin und Mutter aus Berlin, erzählt uns, inwiefern ihr Erziehungsstil eher konservativ ist und dass sie auch als Erwachsene noch gerne in den Zoo geht. Außerdem verrät sie uns, wo man am besten in Kreuzberg Pizza essen kann.
Die gebürtige Berlinerin Anna Böttcher studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz. Nach erfolgreichem Diplomabschluss ging sie zurück nach Berlin, wo sie seitdem als freischaffende Schauspielerin tätig ist.
Es folgten Theaterengagements in Berlin, Bremen und Wien. Außerdem arbeitet sie viel für Film und Fernsehen. Bekannt wurde sie neben Dieter Paff als die gute Seele „Frau Schütze“ des Kommissars Sperling in der gleichnamigen TV-Reihe.
Privat ist sie seit 1994 mit dem Künstler Johannes Albers liiert. Im Sommer 2000 kam ihr gemeinsamer Sohn Otto auf die Welt.
Im selben Jahr wurde sie mit dem deutschen Fernsehpreis für die beste Nebenrolle in dem Film „Jack’s Baby“ von Jan Josef Liefers geehrt. Seit Februar 2011 spielt sie die Frau Müller in dem Stück „Frau Müller muss weg“ von Lutz Hübner im Hans-Otto-Theater. Zudem ist sie immer wieder in diversen Kino- sowie TV-Produktionen zu sehen. Im Oktober 2014 feierte sie die Premiere eines Soloabends namens „Das Hörrohr“ im Renaissance Theater.
Da Anna nicht nur eine engagierte Schauspielerin, sondern auch Mutter ist, haben wir ihr unsere 7 Fragen gestellt. Ihr Sohn Otto ist heute 14 Jahre alt, besucht die Waldorfschule in Kreuzberg und spielt leidenschaftlich gern Fußball.
Was hast du dir ganz anders vorgestellt, bevor du ein Kind hattest?
Ich habe definitiv nicht mit dem Schlafentzug gerechnet. Und auch die starke Elternliebe habe ich nicht erwartet und bin immer noch von ihr überwältigt. Noch als ich im 9. Monat schwanger war, dachte ich, ich kann weiterhin in meiner WG bleiben und von meinem Freund getrennt wohnen.
Doch schon im ersten Monat mit Kind wurde ich eines Besseren belehrt. Außerdem dachte ich, Ferien mit einem Kind sind erholsam. Ich habe immer geglaubt, kleine Kinder wären flexibel.
Wie würdest du deinen Erziehungsstil beschreiben?
Eher konservativ. Eine Tagesstruktur ist mir bis zum heutigen Tag wichtig. Mein Sohn ist 14 Jahre alt und muss sich selbst in den Ferien anhören: „Einmal am Tag musst du raus an die frische Luft.“ Außerdem müssen Essenszeiten eingehalten werden.
Überhaupt ist mir Zuverlässigkeit wichtig und Verabredungen müssen eingehalten werden. Bedauerlicherweise läuft bei mir in der Erziehung viel über Erpressung: „Wenn du das machst, dann gibt es das!!“
Was tust du am liebsten, wenn du mal ohne Kind bist?
Ich genieße es sehr, das zu tun, worauf ich Lust habe, ohne Zeitlimit.
Was findet dein Sohn richtig blöd an dir?
Dass ich nie zu einem Ende finde, zum Beispiel zu lange mit Freunden rede, überhaupt zu viel rede. Und dass ich übertreibe.
Was ist das Schönste am Leben mit einem Kind?
Dass man wieder Dinge macht, die Riesenspaß machen, aber im Erwachsenenleben keinen Platz haben, wie zum Beispiel Schlitten fahren, verstecken spielen, toben oder in den Zoo gehen.
Was ist euer liebstes Familien-Rezept?
Würstchen im Schlafrock mit Gurkensalat (für drei Personen):
3 paar gute Wiener (Ich nehme immer die langen von der Fleischerei Haase)
1 Paket TK-Blätterteig
15 Minuten müssen die Teigblätter auftauen. Dann rollst du jedes Würstchen in ein Teigblatt, sodass das ganze Würstchen verpackt ist. Backpapier aufs Blech und bei 200 Grad (Ober + Unterhitze ) 20 Minuten backen.
Zutaten für den Salat
2 Gurken
Salz
Balsamico
Sonnenblumenöl
Dill
Gurken mit dem Gurkenhobel reiben und salzen (20 Minuten ziehen lassen). Balsamico, Öl und fein geschnittenen Dill dazu.
Die Kinder lieben die Würstchen mit Ketchup. Ich finde Meerrettich toll dazu. Guten Appetit!
Was sind eure Lieblingsempfehlungen für Unternehmungen?
Aquarium (am Zoologischen Garten)
Grunewald, die Kiesgrube mit Picknick (S-Bhf Grunewald)
Im Sommer am Schlachtensee Ruderboot fahren (S-Bhf Schlachtensee)
Café am Neuen See im Tiergarten im Sommer wie Winter toll
Strandbad Wannsee
Völkerkunde Museum Dahlem
Die ägyptische Sammlung in der Alten Nationalgalerie.
Pizza essen im Il Casolare.
Peking Ente essen im Good Friends.
Wie andere Eltern das Leben mit Kindern gestalten, lest ihr in unserer Interview-Reihe
7 Fragen an …