© Miri Maleh

HIMBEER im Homeoffice – Woche vier

Woche vier der Corona-Auszeit ist eigentlich die erste richtige Ferienwoche für die Schulkinder, die bis dahin ihre Homeschooling-Aufgaben abgearbeitet haben sollten. Soweit die Theorie. Wie die Praxis bei Miri und ihren beiden Töchtern aussieht, warum es nicht nur gesunde Snacks geben kann und Mathe für Mutter und Mädchen das Tor zur Hölle ist, lest ihr im Rückblick auf Woche vier.

Nach Anjas Bericht aus der ersten Woche, Antjes Erfahrungen in Woche zwei und Doros Beobachtungen aus drei Wochen Homeoffice mit Kindern, folgt nun Miris Rückblick auf die erste Osterferienwoche, die sich irgendwie bislang so gar nicht nach Ferien anfühlte.

Mathe ist das Tor zur Hölle

Miri, zwei Mädchen (acht und zehn Jahre alt), Wechselmodell

Wie war die Homeoffice Woche vier bei dir und deinen Töchtern?

Also, laut Kalender ist heute der 10. April 2020, somit sind seit Montag ganz offiziell richtige, echte Ferien. Aber um ehrlich zu sein, gibt es keinen deutlichen Unterschied zu den letzten – gefühlt 27 – Wochen.

Um 7:30 Uhr klingelt der Wecker, um 8:00 Uhr beginnt mein „Instagram live mobility flow“. Umziehen dafür geht schnell, die Leggins vom Vortag wurde umgehend zur Schlafhose und funktioniert jetzt wunderbar als Sportbekleidung. Die Mädels sind dann eigentlich auch schon immer wach und dürfen „heimlich“ fernsehen.

Das ist an normalen Wochenenden und in den Ferien Standard bei uns (außer meinem Sportprogramm, eigentlich liebe ich es auszuschlafen). Mein morgendliches Entspannungsritual hat sich allerdings nach kürzester Zeit als sehr wichtige Institution herausgestellt … Dazu später mehr.

Homeschooling und Homeoffice Woche vier: Begeisterung sieht anders aus // HIMBEER
© Miri Maleh

Gegen 9:00 Uhr frühstücken wir gemütlich und danach geht’s eigentlich auch schon los. Müslischalen werden beiseite geschafft und aus dem Esstisch wird im Handumdrehen ein Schreibtisch. Während die Kids also alles wegräumen, bearbeite ich ganz in Ruhe, mit ’ner schönen Tasse Kaffee in der Hand, die wichtigsten Mails …

Die Zeit rast, deshalb müssen die Kids, zu ihrem Leidwesen, auch bald ran an den Tisch, sonst wird das nichts mehr.

Los gehts mit: HA-OH-EMM-EH-ES-ZEH-HA-OH-OH-ELL-IHH-ENN-GEH

Homeschooling! Der blanke Horror!!!

Deutsch ist bei beiden schnell erledigt und komischerweise kein Problem, wohingegen ich bei Plusquamperfekt (ich weiß nicht mal, wie man das schreibt) & Co. gedanklich aussteige, aber Mathe! MATHE IST DAS TOR ZUR HÖLLE …

Homeschooling Woche vier: Begeisterung sieht anders aus // HIMBEER
© Miri Maleh

Trotz tief durchatmen und innerlich bis zehn zählen (zum Glück hab ich noch einen Hauch von Entspannung in meinen Zellen, das lässt mich ein paar Minuten länger Contenance bewahren …) mutiere ich früher oder später zum Teufel. Bombenstimmung hier in unseren vier Wänden.

Homeschooling und Homeoffice Woche vier: Mathe ist das Tor zur Hölle! // HIMBEER
© Miri Maleh

Wenn dann die paar Aufgaben nach DREI STUNDEN (ich schreibe das LAUT) endlich erledigt sind, müssen wir ’ne Eiszeit einlegen. Bringt ja nichts mehr, wenn alle nur noch schreien, zwei von dreien heulen und Türen knallen.

Mit Eiszeit meine ich richtige Eis-Zeit. Also industriell hergestelltes, ungesundes Eis, sicher mit schlimmen Es und unnatürlichen Fruchtaromen. Aber egal. Ich sag nur NERVENNAHRUNG, für selfmade `bio-frozen-berry-Joghurt-gesundes-was-weiß-ich-was-Eis´ fehlt mir neben den permanenten Hauptmahlzeiten und ständigen Snacks einfach die Muße. Soviel dazu, meine Arbeit hat zu dem Zeitpunkt meistens erstmal stagniert.

Homeschooling und Homeoffice Woche vier: Gesunder Snack// HIMBEER
Zum Lernen gibt es auch mal gesunde Snacks. © Miri Maleh

Ein gemeinsamer Spaziergang zum Briefkasten mit ’nem Stapel verpackter HIMBEER Magazine unterm Arm, lässt dann aber auch noch den allerletzten Frust verfliegen und der kleine Ausflug in die Hölle ist vergessen (zumindest bis zum nächsten Mal).

Meine letzten To Dos erledige ich dann, während die zwei reizenden Wesen mit ihren iPads spielen dürfen oder halt später, wenn sie im Bett sind.

Miri und ihre Töchter nähen Masken // HIMBEER
Miri und ihre Mädchen machen nicht nur Mathe, sondern nähen auch fleißig Masken. © Miri Maleh

Ärgernisse der Woche

Staub entwickelt sich E-X-O-R-B-I-T-A-N-T!!! Wie zum Henker ist das möglich? Und warum??? Als ob man nicht schon genug zu tun hätte …
Spülen. Ist bei uns leider noch Handarbeit … Grrr

Corona-Auszeit Woche vier: Sonne hilft! // HIMBEER
© Miri Maleh

Highlights der Woche

Eis essen im Baum, im nahegelegenen, neuentdeckten Park.
In der Sonne bei offenem Fenster auf dem Bett liegen.
Tanzen im sonnendurchflutenem Hausflur.
Das WETTER generell!!! Unglaublich, dass es vor 1,5 Wochen noch geschneit hat

Corona-Auszeit: Tanzen im Hausflur // HIMBEER
© Miri Maleh

Erkenntnisse aus Homeoffice Woche vier

Wir sind nicht Pippi Langstrumpf und 2×3 macht nicht 4.
Auch Kinder finden es total uncool, nicht zur Schule gehen zu dürfen.
Pflanzen entwickeln sich gerade zu prächtig, wenn man sie regelmäßig wässert.
Mist, übermorgen ist Ostern!!!

Vorsätze für die nächste Woche

Mehr Eis auf dem Lieblingsbaum essen.
Die Mädchen spüren lassen, dass alles wieder gut wird. Mal Fünfe gerade sein lassen. Den eigenen Zeitplan auch mal auseinander reißen, noch mehr Liebe geben, häufiger knuddeln als man es vielleicht sonst macht … Am Ende wird ihnen das Gefühlte in Erinnerung bleiben, welches sie in dieser absolut verrückten Zeit erleben und nicht die Tatsache, dass die akademische Laufbahn mal kurz einen Einknick hatte. Da ist das bisschen verpasste „Plutimikation“ wirklich komplett unwichtig.

Stay home, stay tuned – wir berichten weiter!

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