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Glockengeläut und Rindviecher beim Almabtrieb

24.08. - 15.09.18 – Nachdem die Kühe den Sommer auf den saftigen Bergwiesen genießen durften, müssen sie vor dem Kälteeinbruch wieder zurück ins Tal. Traditionell werden die Tiere für den sogenannten Almabtrieb prachtvoll herausgeputzt und mit einem Fest im Dorf empfangen.

Der Allgäuer Viehscheid – auch als Alp- oder Almabtrieb bekannt –  ist eine der schönsten Traditionen, die es zwischen Bodensee und den Königsschlössern gibt. Hochsaison hat der Almabtrieb im September. Nach einem langen Sommer auf den satten grünen Bergwiesen der Allgäuer Alpen kehrt das Jungvieh wohlgenährt in den heimischen Stall zurück. Im Frühling, sobald der Schnee geschmolzen ist, wird das Allgäuer Braunvieh in die Berge zu den Almwiesen getrieben. Dort bleibt es den Sommer über bewacht von den Hirten der Alpengenossenschaft. Wenn die Tage wieder kürzer werden und sich der Sommer dem Ende zuneigt, wird das Vieh zurück ins Tal zu den Bauernhöfen gebracht. Traditionell läutet der Bartholomäus-Tag, also der 24. August das Ende des Almsommers ein.

Blumenschmuck, Glockengeläut und Wiedersehensfreude

Für diesen besonderen Tag des Almabtriebs werden die Kühe aufwendig herausgeputzt. Wenn die Herde den Sommer ohne Verluste überstanden hat, wird das größte und stärkste Tier mit einem großen geflochteten Blumenkranz geschmückt. Deswegen wird sie Kranzkuh genannt. Die Blumen im und die Form des Kranzes unterscheidet sich von Dorf zu Dorf bzw. von Region zu Region. Die Kranzherstellung ist eine hohe Kunst, die nicht jeder beherrscht. Teilweise haben die Kränze bis zu vier kronenartige Ringe – auf jeden Fall sehenswert. Meistens haben die Kränze ein Kreuz  oder einen Spiegel eingearbeitet zur Abwehr des Bösen. Jede Kuh bekommt eine große Schelle umgehängt, das Gebimmel der Glocken begleitet die Herde auf ihrem Weg ins Tal. Im Dorf angekommen ist die Wiedersehensfreude groß.

Almabtrieb und Viehscheid

Die Tiere wie auch die Hirten werden freudig erwartet. Für Besucher ist einiges geboten. Sind die Tiere auf dem Sammelplatz im Dorf angekommen, beginnt die eigentliche Viehscheid. Die einzelnen Tiere werden ihren Besitzern zurückgegeben. Oft findet ein großes Fest zu Ehren der Rückkehr statt mit Ständen, Blasmusik und Festzelt. Ein rauschendes Fest mit Krämermarkt findet zur Viehscheid in Bad Hindelang am 11. September statt. Der Tag der Viehscheid ist dort sogar ein Feiertag, damit alle mitfeiern können.

Auch in Pfronten geht es zur Viehscheid hoch her. Bei den sogenannten „Pfrontar Viehscheid Däg“ von 1. bis 15. September gibt es zwei Wochen lang ein spannendes Programm mit vielen Aktionen und Workshops rund um Kühe, Käse und die Viehscheid.

Alle Termine des Almabtriebs bzw. der Viehscheid im Allgäu findet ihr hier. Auch in Österreich und der Schweiz gibt es den traditionellen Almabtrieb.

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Text: Anne Götzelmann