Unsere Autorin Melanie Schindlbeck hat mit ihrer Familie ein Wochenende auf einem Bauernhof am schönem Staffelsee verbracht. Dort fanden sie unberührte Natur, Ruhe und ganz viele Tiere auf dem Bauernhof.
Es ist Ende Juni und der Sommer ist endlich in München eingekehrt. Ideal also, um die ganze Familie einzupacken, sich für ein Wochenende lang aus der Stadt zu verabschieden und Richtung Schöffau zu starten. Der Bauernhof der Familie Hindelang in der Gemeinde Uffing am Staffelsee liegt abseits von Hektik und Stress. Unberührte Natur, bäuerliche Tradition und eine herzliche Atmosphäre verspricht uns die Website des Hoimahofs in Oberbayern.
Wir können es gar nicht erwarten unsere Sachen zu packen und endlich dem Trubel der Stadt zu entfliehen und uns auf dem Land zu entspannen. 50 Kilometer von München entfernt erreichen wir den Hof in nur einer Stunde Autofahrt. Naherholung, quasi direkt vor der Haustüre. Mitten auf einer kleinen Anhöhe, umgeben von sattem Grün und den Bergen, führt die schmale Einfahrt in den Hof. Nachdem wir unser Auto am Rande des Kuhstalls geparkt haben und ausgestiegen sind, begrüßen uns Frau Hindelang, Tochter Marlene und Hund Tina überschwänglich. Wir saugen erst einmal einen Atemzug frische Bergluft ein, um dann unser Gepäck in die geräumige Ferienwohnung zu bringen. Ein zweistöckiges Haus neben dem eigentlichen Hof fungiert als Feriendomizil für Gäste, beherbergt aber auch regelmäßig Gruppen wie z.B. Münchner Kindergärten, die für zwei Tage aufs Land kommen um hier Natur und Tiere auf dem Bauernhof kennen zu lernen.
Wir legen also unsere Taschen ab um gleich zur Hof-Erkundung zu starten. Unser vierjähriger Sohn flitzt zuallererst einmal zur großen Schaukel. Schwanzwedelnd weicht Hund Tina die ganze Zeit über nicht von unserer Seite. Der Hof ist ein Familienbetrieb – Herr und Frau Hindelang leben mit den drei Töchtern und den Schwiegereltern auf dem großen Bauernhof, der schon seit 1507 hier im Alpenvorland besteht. Wir starten also unseren Rundgang. Zuerst wollen die Kühe mit frischem Heu gefüttert werden. Etwa 50 Milchkühe leben auf dem Hof. Einige dürfen quasi als Sommergäste dieses Jahr erstmals hoch auf die Enning-Alm bei Garmisch. Und wenn das gut abläuft, sollen kommendes Jahr weitere Kühe auf Sommerfrische gehen dürfen.
Melken, Füttern und mehr
Nachdem die Kühe also ihr Futter bekommen haben, geht es weiter zum Melken. Wir stehen mitten im Melkstand und dürfen zuschauen, wie die Kühe, angeschlossen an die Melkmaschine, ihre frische Milch abgeben. Davon dürfen sich erst mal die kleinen Kälbchen satt trinken. Familie Hindelang ist Mitglied in der Molkereigenossenschaft Berchtesgadener Land. Alle zwei Tage kommt der Milchlaster und bringt die Milch zur Molkerei ins Berchtesgadener Land. Dort wird die Milch dann zu frischer Bergbauernmilch und zum Beispiel zu Joghurt, Topfen und natürlich Butter verarbeitet. Während wir die stattlichen Rinder mit respektvollem Abstand bewundern, schwänzeln kleine Baby-Kätzchen zwischen unseren Beinen hindurch.
Wir schlendern weiter in den großen Garten, wo Hühner, Schafe, Ziegen und natürlich Hund Tina auf uns warten. Bauerstochter Marlene stellt uns den schüchternen Ziegenbock und die frechen Hühner vor, die trotz regelmäßiger nächtlicher Fuchs-Besuche immer wieder ausbüchsen.
Nach dieser kurzen Kennenlernen-Runde starten wir in Richtung Uffing – wir haben schließlich Hunger mitgebracht. Nach wenigen Minuten Autofahrt kommen wir in den malerisch am Wasser gelegenen Biergarten Alpenblick. Hier lassen wir bei gegrilltem Fisch, frischem Salat, rescher Breze und leckerem Wurstsalat den Nachmittag entspannt vorüberziehen.Nach einem kurzen Abstecher beim Bäcker und Dorfmetzger, kommen wir am frühen Abend auf den Hof zurück. Da entdeckt unser Sohn die große Kettcar-Sammlung im Schuppen und das riesen Trampolin hinter dem Hühnerstall. Bis kurz vor Sonnenuntergang wird hier also ratternd über den Kies gebraust und in schwindelige Höhen gehüpft. Wir sagen den Tieren gute Nacht und kuscheln uns in die weichen Betten.
Neuer Tag, neues Bauernhof-Glück
Am nächsten Morgen werden wir von melodischem Vogelgezwitscher und dem Krähen vom Hahn geweckt. Wir sind wunderbar erholt und ziemlich entspannt. Frau Hindelang hat uns frische Milch und Eier vom Hof vor die Tür gestellt. Wir frühstücken in aller Ruhe und packen ein paar Kleinigkeiten für eine kurze Wanderung zusammen. Hinter dem Hof geht ein gemütlicher Wanderweg ins Land. Vorbei an einem kleinen Weiher, der an heißen Sommertagen zum Abkühlen einlädt, geht es in gemächlichem Tempo durch das Voralpenland. Die kurze Runde ist auch für kleinere Kinder geeignet, da es kaum Steigungen gibt und die Wanderung nicht länger als eine Stunde dauert. Bevor das angekündigte Gewitter anrollt, springen wir noch eine Runde auf dem Trampolin und laufen beim ersten Donnergrollen ins Haus. Den Nachmittag vertreiben wir uns mit Spielen, Malen und Vorlesen, das Gewitter hängt leider eine ganze Weile über uns. So gehen wir voller Vorfreude auf einen letzten, sonnigen Tag früh schlafen.
Und tatsächlich: Wir werden von den ersten Sonnenstrahlen wachgekitzelt. Nichts wie raus aus den Federn, fix gefrühstückt und hinaus in die frische Bergluft. Nach ein paar Runden Kettcar-Rennen, schnabulieren wir reife Johannisbeeren direkt vom Strauch, klettern auf schräge Bäume und sagen den Babykätzchen Hallo.
Langsam wird es Zeit aufzubrechen. Wir verabschieden uns von alle Tieren, bedanken uns bei Familie Hindelang für den herzlichen Empfang, die Gastfreundschaft und die schöne Zeit auf ihrem Hof.
Auf dem Rückweg machen wir noch einen kurzen Abstecher an den Staffelsee, wo wir, dem schönen Wetter sei Dank, einfach mal kurz abtauchen. Eine kurze Brotzeit später sind wir wieder auf der Autobahn in Richtung München unterwegs.
Wie erholsam so ein paar Tage mitten in der Natur sein können. Weggepustet waren all die Gedanken rund um drohende Abgabetermine, nicht enden wollende Wäscheberge oder sonstige kleinere und größere Sorgen. Wie gut, dass diese Erholung nur eine so kurze Autofahrt entfernt liegt.
Hoimahof, Höldern 1, 82449 Schöffau, hoimahof.de