© WILDHOOD STORE, Foto: Marcus Nyberg / marcusnyberg.se

7 Fragen an… Henrike vom WILDHOOD Store

Henrike liebt das wilde Leben draußen und ist am liebsten mit ihrem VW Bus unterwegs im Grünen. Das hat die Mutter von zwei kleinen Kindern zum Anlass genommen, um zusammen mit einer Freundin den Onlineshop WILDHOOD zu eröffnen. Dieser bietet alles für Outdoor- und Campingfans und legt dabei Wert auf schöne und individuelle Dinge. Wir haben nachgefragt, wie sich Selbstständigkeit und Familie vereinbaren lassen.

Vor zwei Jahren gründete Henrike gemeinsam mit ihrer Freundin Antje den schönen Onlineshop WILDHOOD. In dem „Online-Concept-Store für kuratierte Outdoorwaren“ gibt es alles, was das Outdoor-Herz begehrt. Von Wander- und Camping-Ausrüstung, bis hin zur Ausstattung für das klassische Picknick ist wirklich alles dabei. Und wie schön die Auswahl ist, wir sind begeistert!

Um Inspirationen zu sammeln, fahren die beiden gerne in der nahen und weiten Welt herum oder wühlen sich durch die Untiefen des Internets. Hier geht es darum, Dinge zu finden, die man immer im Gepäck haben sollte, die einen nicht im Stich lassen, aber auch im Alltag nützlich sein können.

Die Mutter von zwei Kindern lebt und arbeitet in Kreuzberg. Dort versucht sie, das Familienleben so gleichberechtigt wie möglich zu organisieren. Vorher studierte sie Grafik-Design in Weimar und später in Potsdam. In ihrer Freizeit reist sie gerne, vor allem mit dem eigenen VW-Bus, am liebsten aber ans Meer oder in die Berge. Gerade träumt sie von einer mehrmonatigen Reise nach Portugal.

Wir haben der Gründerin und Mutter ein bisschen auf den Zahn gefühlt und genauer gefragt, wie das Familienleben mit einem fünf- und einjährigen Kind im pulsierenden Berlin aussieht.

7 Fragen | HIMBEER Magazin
© WILDHOOD Store, Foto: Marcus Nyberg

 

Was hast du dir ganz anders vorgestellt, bevor du Kinder hattest?

Es heißt immer, alles würde anders danach: das Leben, man selbst, die Beziehung … Das hat mich sehr verunsichert – als ob man sich nicht unter Kontrolle hätte. Das hat mich, glaube ich, lange davon abgehalten, Kinder zu kriegen. Ich habe das irgendwie geglaubt, dass mit Kindern vieles nicht mehr so möglich ist, was ich gerne mache oder wichtig finde.

Heute weiß ich, dass das totaler Quatsch war und wäre gerne ein paar Jahre früher Mutter geworden. Man bleibt natürlich man selbst, auch mit Kindern. Klingt simpel, hat mich früher aber echt beschäftigt. Ich bin überzeugt davon, dass man selbst das allerbeste Gespür dafür hat, was geht und was nicht – es wird viel zu viel (ungefragt) geredet und geraten im Zusammenhang mit Kindern.

Wovon ich allerdings immer noch überrascht bin, gerade nach Nr. 2: wie wenig Zeit ich habe. Das finde ich unglaublich, liegt aber eventuell auch an meiner mangelnden Organisation.

Wie würdest du deinen Erziehungsstil beschreiben?

Ich bin selbst, glaube ich, nicht sehr fortschrittlich erzogen worden und bemühe mich sehr um eine Beziehung auf Augenhöhe, ohne dabei die Führung abzugeben, wenn man das so sagen kann. Ich mag es, Kinder ernst zu nehmen und ihnen zuzuhören, ohne in ewige Diskussionen abzurutschen.

Eltern sollten schon das letzte Wort haben und Kinder wissen, wann Schluss ist. Ich bin allerdings weit davon entfernt, das perfektioniert zu haben. Bei uns gibt es häufig Tränen auf allen Seiten und wir haben uns auch schon Rat geholt, wenn wir nicht weiter wussten.

Was tust du am liebsten, wenn du mal ohne Kinder bist?

Klingt langweilig, aber momentan wünsche ich mir nichts mehr als einfach ein bisschen auszuschlafen und nach ein wenig Sport und Frühstück wieder ins Bett zu gehen oder unter irgendeinem Baum zu lesen, bis ich wieder müde bin. Dieses in den Tag hineinleben, mal gucken was kommt, fehlt mir gerade am meisten.

Was finden deine Kinder richtig blöd an dir?

Die Große hat oft sehr konkrete Vorstellungen, wie sie ihren Nachmittag gestalten will, wenn wir sie in der Kita abholen. Manchmal klappt das nicht, das gibt dann ordentlich Geschrei. Aber ginge es nach ihr, würden wir täglich andere Freunde besuchen, gleich dort noch essen und am besten auch noch übernachten.

Was ist das Schönste am Leben mit Kindern?

Es ist schön, viele zu sein, finde ich. Das denke ich vor allem jetzt, wo wir zu viert sind. Das Leben mit Kindern rückt alles ein wenig ins Verhältnis – egal wie stressig mein Job war, spätestens ab vier ist es für ein paar Stunden egal, dann ist Kinderzeit.

So gesehen nehme ich viel mehr am Tag in der Stadt teil, seit ich Kinder habe – weil ich einfach nicht den ganzen Tag am Schreibtisch sitze. Außerdem haben wir in der Kita und auf dem Spielplatz schon die tollsten Freunde gefunden. Ich finde es faszinierend, die Kleinen beim groß werden zu begleiten – der Kleine erinnert mich täglich daran, dass auch die Große mal so angefangen hat, man vergisst das ja so schnell.

Was ist euer liebstes Familien-Rezept?

Praktischerweise kommt immer freitags mit dem ZEIT Magazin ein neues simples Rezept von Elisabeth Raether. Wenn sich das dann noch unter 20 Minuten und ohne viel Einkauf zubereiten lässt, hat es gute Chancen, zum Favorit zu werden. Aktuell gibt es bei uns aus der Reihe häufig die Zitronenpasta – mehr als Zitronen, Nudeln und Butter braucht man dafür nicht im Haus – perfekt für uns.

Die Pasta kochen, Schale von zwei Zitronen fein hacken und in viel Butter dünsten, mit 3 EL Zitronensaft ablöschen, salzen und pfeffern. Die Pasta kurz (3 min. vor Ende der Garzeit) plus zwei, drei Kellen Nudelwasser mit zur Zitronenmischung geben und einkochen lassen  – fertig.

Und die Kids essen tatsächlich so einiges Abenteuerliches und probieren viel aus. Die Große hat sich im Urlaub einfach mal spontan Muscheln bestellt – das finde ich gut (war dann aber doch nicht so lecker).

Was sind eure Lieblingsempfehlungen für Unternehmungen?

Wir sind – logisch – gerne draußen und unterwegs. Wenn es die Temperaturen zulassen, fahren wir mit unserem VW Bus nach Brandenburg oder auch mal an die Ostsee.

Aber auch in Berlin gibt es einiges an Grün zu entdecken, das Schöneberger Südgelände ist für einen Stadtpark schön wild und die alten Gleise finden Kinder richtig spannend. Wir sind aber auch große Prinzenbad-Fans – noch hat es geöffnet.

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